Der Technologiekonzern Siemens profitiert weiter von guten Geschäften mit intelligenter Infrastruktur. Zudem zeigte sich das industrielle Softwaregeschäft robust, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Dagegen entwickelte sich die Fabrikautomation weiterhin verhalten.
Im dritten Geschäftsquartal (per Ende Juni) stiegen die Erlöse um vier Prozent auf 18,9 Milliarden Euro. Das vergleichbare Wachstum betrug dabei fünf Prozent. Das Ergebnis des industriellen Geschäfts, das die operative Entwicklung abbildet, legte um elf Prozent auf 3,0 Milliarden Euro zu.
Neben Smart Infrastructure trug auch die Erholung der Medizintechniktochter Siemens Healthineers bei. Nach Steuern verdiente Siemens mit 2,1 Milliarden Euro fast die Hälfte mehr als im Vorjahr. Die Zahlen fielen etwas besser aus als von Analysten erwartet.
Die Jahresprognose bekräftigte der Konzern. Dabei kann Siemens weiter auf ein robustes Auftragsbuch blicken. Im dritten Quartal sank das Neugeschäft zwar um 16 Prozent. Dies lag insbesondere am Rückgang der Zugsparte Mobility, die im Vorjahreszeitraum noch von Großaufträgen profitiert hatte. Smart Infrastructure konnte hingegen prozentual zweistellig zulegen. In der Digitalsparte wuchs das Software-Neugeschäft durch eine Reihe großer Aufträge für lizenzierte Software stark, wie Siemens weiter mitteilte.
Der Auftragseingang in der Automatisierung sei hingegen "moderat" gesunken. Der Bereich kämpft weiter mit hohen Lagerbeständen der Kunden. Vorstandschef Roland Busch erklärte: „Wir sind im dritten Quartal profitabel gewachsen. Wir profitierten weiterhin von der anhaltend hohen Nachfrage bei der Elektrifizierung. Ein weiterer Wachstumstreiber war unser besonders starkes industrielles Softwaregeschäft, das einige größere Lizenzverträge gewinnen konnte. Das industrielle Automatisierungsgeschäft bleibt allerdings weiterhin herausfordernd.“ Siemens ist Weltmarktführer bei der Automatisierung und will eine dominierende Rolle bei der Digitalisierung der Industrie spielen.
Die Aktie von Siemens hat zuletzt stark korrigiert. Im Bereich von 150 Euro konnte sie sich aber stabilisieren. Die heutigen Zahlen dürften für weitere Unterstützung sorgen. Investierte Anleger bleiben dabei, sichern sich aber weiter mit einem Stopp bei 137,50 Euro nach unten ab.