Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers will sich 2,3 Milliarden Euro durch eine Kapitalerhöhung beschaffen. Die neuen Aktien werden ausschließlich institutionellen Anlegern im Rahmen einer Privatplatzierung angeboten, teilte die Siemens-Tochter am Mittwochabend mit. In einer ersten Reaktion fiel die Aktie von Siemens Healthineers auf der Handelsplattform Tradegate um knapp drei Prozent, anschließend dämmte sie ihre Verluste etwas ein, bevor es erneut abwärts ging. Am späten Abend notiert das Papier 4,5 Prozent im Minus bei 45,11 Euro.
Mit dem Geld will Siemens Healthineers einen Teil des Kredits zurückzahlen, den ihm die Konzernmutter für den Kauf des US-Krebsspezialisten Varian bereitgestellt hatte. Weitere Aktien sollen für den Varian-Kauf nicht platziert werden, teilte Siemens Healthineers mit. Es ist die zweite Kapitalerhöhung für die Übernahme, im September hatte sich Siemens Healthineers bereits knapp drei Milliarden Euro für den gut 16 Milliarden US-Dollar teuren Zukauf beschafft.
Die Papiere sollen voraussichtlich ab dem 30. März handelbar und ab dem 1. Oktober gewinnberechtigt sein – Letzteres ist für die Dividende relevant. Ein Ankerinvestor habe Interesse an rund 16 bis 17 Prozent des Platzierungsvolumens signalisiert, teilte Siemens Healthineers weiter mit. Es ist beabsichtigt, die neuen Aktien in die bestehende Notierung der Aktien der Gesellschaft miteinzubeziehen. Die Lieferung der neuen Aktien ist für den 31. März 2021 vorgesehen.
Im Februar hatte die Aktie von Siemens Healthineers bei 49,99 Euro ein neues Allzeithoch erreicht. Danach folgte einer Korrektur. Zuletzt konnte sich das Papier wieder etwas nach oben arbeiten, bevor die Bekanntgabe der Kapitalerhöhung die Aktie wieder ausbremste. Die Varian-Übernahme ist ein großer Schritt für Siemens Healthineers. Langfristig dürfte sich die Transaktion aber auszahlen. Anleger bleiben an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)