Die Corona-Pandemie hat Siemens im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz- und Gewinnrückgang eingebrockt. 2020/21 will der Industriekonzern den vergleichbaren Umsatz und den Gewinn aber wieder moderat steigern. An der Börse reicht das zunächst aber nicht für höhere Kurse.
Im vierten Quartal ging der Umsatz bei Siemens um 6,7 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro zurück. Allerdings verdiente der Konzern unter dem Strich mit 1,9 Milliarden Euro 28 Prozent mehr als im Vorjahr – hier machte sich ein Abspaltungsgewinn von 0,9 Milliarden Euro im Zusammenhang mit Siemens Energy bemerkbar.
Operativ machten sich im vierten Quartal zwar weiter Rückgänge bei der Nachfrage wegen der Corona-Pandemie bemerkbar – vor allem Autobranche und Maschinenbau hielte sich bei der Nachfrage in der Automatisierung zurück. Das gute Software-Geschäft, Einsparungen sowie eine Neubewertung des Anteils an Bentley System nach dem Börsengang des Konzerns sorgten aber für ein Plus beim bereinigten EBITA von zehn Prozent auf 2,6 Milliarden Euro – das lag deutlich über den Erwartungen.
Dividende bei 3,50 Euro je Aktie
Siemens will den Aktionären für das abgelaufene Geschäftsjahr 3,50 Euro Dividende je Aktie zahlen – nach 3,90 Euro im Vorjahr. Zudem kündigte der Konzern an, den Bereich Intelligent Traffic Systems (ITS) bis Ende 2021 auszugliedern. ITS gehört mit seinen Mobilitätslösungen für Straßen und Städte zum Zuggeschäft und machte zuletzt einen Umsatz von rund 600 Millionen Euro.
Der hohe operative Gewinn weiß zu überzeugen. Auch die Dividende stimmt angesichts der Abspaltung von Siemens Energy und der Corona-Pandemie. Nachdem die Aktie zuletzt aber gut gelaufen ist, reichen die Zahlen zunächst nicht für weitere Kursgewinne. Dennoch: Siemens ist auf dem richtigen Weg. Anleger bleiben an Bord.