Im schwachen Marktumfeld muss auch die Aktie von Siemens Energy am Donnerstag einen Rücksetzer verkraften. Nach der Rekordrally mit immer neuen Allzeithochs zuletzt ist diese Verschnaufpause aber kein Grund zur Beunruhigung. Die Deutsche Bank sieht sogar noch extrem viel Potenzial, wenn alles gut läuft.
Siemens Energy sei eine reine Wette auf die globalen Investitionen in die Stromerzeugung und -übertragungskapazität, so Analyst Gael de-Bray. Der Konzern sei aber gut positioniert, um von einem mehrjährigen Superzyklus der Elektrifizierung zu profitieren. Durch KI-Rechenzentren würden hier zusätzliche Chancen geschaffen. Obwohl die Aktie seit der Hochstufung des Analysten im Mai bereits 90 Prozent zugelegt hat, stuft de-Bray Siemens Energy weiter mit „Buy“ ein.
Das Kursziel hat der Experte von 38 auf 43 Euro angehoben. Im optimistischen Szenario sieht er aber noch deutlich mehr Luft. Dann habe der Kurs Potenzial bis 70 Euro.
Spannend wird es bei Siemens Energy in knapp zwei Wochen. Am 13. November öffnet der Konzern seine Bücher zum abgelaufenen vierten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24. Ähnlich wie zuletzt der Wettbewerber GE Vernova dürften die Geschäfte mit Gasturbinen und Übertragungstechnik gut gelaufen sein, während die Windtochter Siemens Gamesa das Sorgenkind bleibt. Ein Rückgang des Gewinns zum Vorquartal ist zwar zu befürchten, doch am Markt werden die positiven Treiber derzeit klar übergewichtet – wie die Rekordrally mit einer Versechsfachung seit den Tiefs vor rund einem Jahr untermauert.
Das Blue-Sky-Szenario der Deutschen Bank sieht noch viel Luft nach oben. Und in der Tat: Wenn die Gamesa-Krise mit den hausgemachten Problemen gelöst werden kann, lässt die Bewertung im Vergleich zu Vernova Spielraum. Die Aktie bleibt vor den Zahlen angesichts der beeindruckenden Relativen Stärke attraktiv.