Im schwachen Marktumfeld zählt die Aktie von Siemens Energy am Donnerstag zu den schwächsten Werten im DAX. Ein Wasserstoff-Großauftrag von EWE verleiht genauso wenig Schwung wie die starken Zahlen des Wettbewerbers GE Vernova am Vortag. Das Chartbild trübt sich vielmehr wieder ein.
Für ein Großprojekt des Versorgers EWE wird Siemens Energy eine 280-Megawatt-Elektrolyseanalage liefern, die 2027 in Betrieb gehen und dann bis zu 26.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr bereitstellen soll. Zu dem Vertrag gehört auch ein Servicevertrag über zehn Jahre für die Anlage, die Teil des Wasserstoffprojekts „Clean Hydrogen Coastline“ ist.
Siemens Energy setzt bei seinem Elektrolyseur auf die sogenannte PEM-Technologie, bei der Wasser mithilfe von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff entlang der Protonen-Austausch-Membran (Proton Exchange Membrane) gespalten wird. Dass sich EWE bei seinem Großprojekt dafür entschieden hat, ist auch als gutes Zeichen für künftige Ausschreibungen zu werten.
GE Vernova mit Zahlen
Bereits am Mittwoch hatte derweil der Siemens-Energy-Rivale GE Vernova Quartalszahlen vorgelegt. Während die Zahlen etwa im Rahmen der Erwartungen lagen, wurde die Prognose leicht angehoben. Sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn und dem Mittelzufluss zeigt sich Vernova leicht optimistischer. Beim Auftragseingang zeigte sich derweil, dass die Nachfrage nach Gasturbinen weiter hoch ist, während die Windsparte weiter schwächelt. Ein ähnliches Bild hatte sich in den vergangenen Quartalen auch bei Siemens Energy bereits gezeigt.
Kurzzeitig hatte Siemens Energy am Mittwoch von den Vernova-Zahlen profitiert. Nachhaltigen Schwung bringen diese nun aber nicht, auch der neue Großauftrag hilft der Aktie nicht auf die Beine. Die Konsolidierung unterhalb des Mehrjahreshochs setzt sich vielmehr fort. Investierte Anleger können bei der Aktie weiter an Bord bleiben. Neueinsteiger müssen aber keine Eile haben.