Zwei frische Kaufempfehlungen treiben die Aktien von Siemens Energy weiter an. Nachdem der US-Wettbewerber und Börsenneuling GE Vernova vor Kurzem erstmals eigenständig Zahlen vorgelegt hat, heben Analysten von der Deutschen Bank und von Kepler Cheuvreux mit Blick auf die Bewertung für den DAX-Titel ihre Schätzungen an.
Der stärkere Auftragseingang von GE Vernova im Power-Segment strahle auch positiv auf Siemens Energy ab, erklärte Goldman-Analyst Ajay Patel bereits vor wenigen Tagen. Er bestätigte sein Kursziel für Siemens Energy („Buy“) mit 27 Euro.
Vor dem Wochenende haben nun auch die Experten von der Deutschen Bank und von Kepler Cheuvreux auf die deutlich höhere Bewertung des Börsenneulings GE Vernova geschaut. Der Spin-Off aus der Aufspaltung von General Electric sei gemessen am Verhältnis Unternehmenswert zu Umsatz etwa doppelt so teuer wie Siemens Energy, rechnete Gael de-Bray von der Deutschen Bank vor. Eine gewisse Prämie sei risikobedingt zwar durchaus gerechtfertigt. Nichtsdestotrotz sei ein solch hoher Abschlag ein gutes Fangnetz. Und langfristig sieht er Siemens Energy ohnehin optimistisch. Sein Kursziel lautet 23 Euro.
Kepler-Analyst William Mackie findet, dass die Aktien der "Zwillinge" aufgrund ihrer Ähnlichkeit aus Bewertungssicht deutlich näher beieinander handeln müssten. Er setzt für Siemens Energy ein Ziel von 24 Euro an.
DER AKTIONÄR hält dennoch an seinem Fazit fest. Siemens Energy selbst präsentiert erst am kommenden Mittwoch (8. Mai) seine Quartalszahlen. In den Sparten Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry könnte sich die erfreuliche Entwicklung zuletzt fortsetzen. Allerdings bleibt die kriselnde Windtochter Gamesa das Problemkind. Hier kämpft der Konzern mit hausgemachten Problemen, die zunächst in den Griff bekommen werden müssen. Hier drohen nach wie vor größere Rückschläge. Vorerst bleibt GE Vernova der Favorit des AKTIONÄR.