Bereits im März hatte Siemens angekündigt, das Geschäft mit Motoren und großen Antrieben auszugliedern. Zum 1. Juli ist die Tochter unter dem Namen Innomotics nun in Deutschland rechtlich eigenständig geworden. Unabhängig von der aktuellen Konsolidierung arbeitet der Industriekonzern somit weiter an der Schärfung des eigenen Portfolios.
Bis zum 1. Oktober soll die globale Ausgliederung dann auch weitgehend abgeschlossen sein. Der Motoren- und Großantriebsanbieter fasst Geschäftsaktivitäten mit Nieder- bis Hochspannungsmotoren, Getriebemotoren,
Mittelspannungsumrichtern und Motorspindeln sowie Projekt- und Serviceleistungen zusammen. Gebündelt werden dabei die bisherigen entsprechenden Geschäfte der Einheiten Large Drives Applications, Digital Industries sowie den rechtlich selbstständigen Siemens-Unternehmen Sykatec und Weiss Spindeltechnologie, teilte Siemens mit. Die operative Zentrale wird in Nürnberg liegen, das Unternehmen macht über drei Milliarden Euro Umsatz und hat 15.000 Mitarbeiter.
Siemens hatte bereits länger angekündigt, dass die Innomotics-Bereiche nicht mehr als Kerngeschäft angesehen werden. Auch wenn man der Sparte Erfolg zutraut, soll der Fokus auf den Kernbereichen liegen. Dass dies grundsätzlich der richtige Schritt ist, zeigt die Kursentwicklung der Aktie in den vergangenen Monaten – an der Börse wird ein stärkerer Fokus mit höheren Bewertungen belohnt, die großen Industriekonglomerate von einst sind dagegen weniger stark gefragt.
Siemens ist auf dem richtigen Weg. Der aktuelle Rücksetzer wegen kurzfristiger Sorgen um die so wachstumsstarke Sparte Digital Industries und der Probleme bei Siemens Energy sollte Anleger deshalb nicht in Panik versetzen. Neue Hochs sollten zeitnah möglich sein, die Aktie bleibt ein Kauf.