Die Konsolidierung ist bei Siemens in vollem Gange. Nach wie vor drückt die Krim-Affäre auf die Stimmung und verhindert die erneute Kurserholung. Selbst ein Großauftrag von Tennet kann der DAX-Aktie keinen neuen Schwung verleihen. Die Trendwende scheint aber eine Frage der Zeit.
Siemens hat den Auftrag für die Anbindung des Nordsee-Windparks Dolwin 6 erhalten. Es ist das sechste Feld, das der Konzern in Betrieb nimmt und soll maximal 900 Megawatt an Energie liefern. Laut Tennet kostet das Projekt unter einer Milliarde Euro. Knapp die Hälfte davon dürfte auf Siemens entfallen, das die Plattform von der spanischen Dragados Offshore errichten lässt. Siemens selbst gibt den Auftragswert mit einem hohen dreistelligen Millionenbetrag an.
Immer wichtiger wird bei Siemens derweil auch die häufig unterschätzte Sparte Financial Services (SFS). Seit 2010 hat sich das Geschäftsvolumen auf 26,4 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Der Gesamtkonzern hat im Vergleich dazu lediglich um fünf Prozent zugelegt. SFS bietet Projekt- oder Unternehmensfinanzierungen aber auch Leasing oder Versicherungen an. Im vergangenen Jahr bescherte die Einheit mit 653 Millionen Euro einen Rekordgewinn vor Steuern. Der einzige Wermutstropfen: Mit 22,4 Milliarden Euro haben sich in den vergangenen sechs Jahren auch die Finanzschulden von 10,0 Milliarden Euro mehr als verdoppelt.
Eingetrübtes Chartbild
Mit dem angekündigten Börsengang der Medizintechniktochter Healthineers und der glänzenden Position im Zukunftsmarkt Digitale Fabrik ist Siemens bestens für die Zukunft aufgestellt. Aktuell ist das Chartbild aber noch eingetrübt. Wer investiert ist, bleibt dabei. Neueinsteiger sollten die Trendwende aber noch abwarten.