Shell hat dank hoher Ölpreise trotz Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Rückzug aus dem Russland-Geschäft zum Jahresstart einen Milliardengewinn erzielt. Unter dem Strich blieben 7,1 Milliarden US-Dollar hängen. Das ist ein Viertel mehr als vor einem Jahr, aber mehr als ein Drittel weniger als noch im Schlussquartal 2021.
Allerdings hatte der Konzern wegen des Überfalls Russlands auf die Ukraine beschlossen, seine Geschäftstätigkeiten in Russland einzustellen, wofür nun Abschreibungen von 3,9 Milliarden Dollar notwendig wurden. Anfang April hatte der Konzern noch von einer Belastung von 4 bis 5 Milliarden gesprochen.
Das um solche Sondereffekte bereinigte Ergebnis von 9,1 Milliarden Dollar - also umgerechnet knapp 100 Millionen Dollar pro Tag - legte im Vergleich zum vergangenen Quartal sowie zum Vorjahreszeitraum sehr deutlich zu und übertraf die durchschnittliche Analystenschätzung.
Die Quartalsdividende soll nun um vier Prozent auf 0,25 Dollar je Aktie steigen. Zudem kommt Shell beim 8,5 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkaufprogramm voran: Die noch offenen 4,5 Milliarden sollen bis zur Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal ausgeben sein.
Die Gewinne bei Shell sprudeln - und ein abruptes Ende dieser für die Aktionäre natürlich erfreulichen Entwicklung ist aktuell nicht absehbar. Dennoch sind die Anteile mit einem KGV von 7 und einem KBV von 1,1 immer noch sehr günstig bewertet. Eine Dividendenrendite von fast vier Prozent und ein bullisher Chart runden das starke Gesamtpaket ab. Die Aktie bleibt ein Kauf (Stopp: 18,70 Euro).
Mit Material von dpa-AFX