Die Times of London berichtet unter Berufung auf die russische Tageszeitung Kommersant, dass der Energieriese Shell einen unverhofften Geldregen erhalten könnte. Demnach soll an die Briten für das bereits vollkommen abgeschriebene russische Öl- und Gasprojekt Sakhalin-2 noch eine Zahlung von 1,2 Milliarden Dollar fließen.
Russland hatte das Sakhalin-2-Flüssiggasprojekt im Vorjahr verstaatlicht. Nun soll der russische Präsident Wladimir Putin den Erdgasproduzenten Novatek angewiesen haben, diesen Milliardenbetrag zu überweisen.
Indes hat die Großbank Barclays den Energiesektor erneut genauer unter die Lupe genommen. Analyst Joshua Stone erklärte im Rahmen einer Branchenstudie, dass sich die Kurse der Öl- und Gasproduzenten wegen der schwächelnden Preise zuletzt eher rückläufig entwickelten. Dies hält er für ungerechtfertigt. Er verwies darauf, dass die überschüssigen Barmittel der Energieriesen auch in Zukunft hohe Dividenden und weiteren Rückkauf von Aktien problemlos finanzieren dürften. Seiner Ansicht nach werden die Risiko-Rendite-Verhältnisse in der Branche zunehmend attraktiv.
Er stuft die Shell-Anteile unverändert mit "Overweight" ein. Das Kursziel beziffert er auf 3.300 Pence (37,64 Euro), woraus sich Aufwärtspotenzial von 37 Prozent errechnen würde. Für die Aktie des Konkurrenten BP sieht Stone indes sogar noch weitaus größeres Potenzial.
DER AKTIONÄR ist für die Papiere von Shell weiterhin zuversichtlich gestimmt. Das Unternehmen ist stark aufgestellt, verfügt über eine gute Kostenstruktur und eine solide Bilanz. Darüber hinaus ist die Bewertung immer noch günstig. Die Aktie bleibt ein Kauf. Der Stoppkurs kann bei 20,50 Euro belassen werden.