Zum Wochenauftakt können die Anteilscheine von Shell und TotalEnergies leicht zulegen. Denn auch die Ölpreise kletterten im frühen Handel weiter. So kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar 81,35 US-Dollar. Das waren 74 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für WTI zur Lieferung im Dezember stieg um 72 Cent auf 76,61 Dollar.
Mit den Preisaufschlägen setzt sich am Erdölmarkt die Erholung vom Wochenausklang fort. Vor diesem Hintergrund erlangt ein für das kommende Wochenende angesetztes Treffen des Förderverbunds Opec+ schon jetzt größere Aufmerksamkeit. Saudi-Arabien und Russland, die den Verbund faktisch anführen, haben ihre Produktion in diesem Jahr bereits deutlich verringert. Marktteilnehmer fragen sich, ob weitere Mitglieder des Verbunds folgen werden.
"Der Ölpreis ist aufgrund von Nachfragesorgen und der Erwartung eines überversorgten Marktes unter Druck geraten", kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank in der vergangenen Woche. Seit mittlerweile knapp einem Monat geht es mit den Ölpreisen tendenziell nach unten. Mittlerweile liegen die Notierungen bereits klar unter dem Niveau von Anfang Oktober, bevor der Ausbruch des Gaza-Krieges die Ölpreise zwischenzeitlich kräftig steigen ließ.
Fritsch geht davon aus, dass sich die Nachfragesorgen wegen der schwächeren konjunkturellen Entwicklung als übertrieben erweisen. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Internationale Energieagentur, die ihre Nachfrageprognose in dieser Woche für dieses und nächstes Jahr leicht erhöht hat.
Die kurz-, mittel- und langfristigen Aussichten für Shell und TotalEnergies sind nach wie vor gut, die Bilanzen solide und die Bewertungen mit einstelligen KGVs im historischen und im Branchenvergleich sehr günstig. Zudem locken beide Titel mit stattlichen Dividendenrenditen. TotalEnergies ist daher genauso ein Kauf wie Shell. Die Stoppkurs sollten zur Gewinnsicherung bei 49,00 Euro (TotalEnergies) beziehungsweise 24,00 Euro (Shell) belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX