Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Ölallianz Opec+ dreht den Ölhahn wie erwartet im Oktober weiter auf. Dank der steigenden Produktionsmengen dürften weiter steigende Benzinpreise an den Zapfsäulen in den nächsten Wochen unwahrscheinlicher werden. Die Shell-Aktionäre zeigten sich hingegen wenig begeistert von der Nachricht.
Die Tagesproduktion werde um 400.000 Barrel (je 159 Liter) erhöht, berichtete die Opec am Mittwoch nach einer Online-Konferenz der 23 beteiligten Länder. Nach einem Grundsatzbeschluss der Opec+ vom Sommer soll die Ausweitung der Produktion um jeweils 400.000 Barrel am Tag auch in den Folgemonaten weitergehen. Allerdings will das Ölkartell jeden Monat überprüfen, ob die Strategie noch richtig ist. Die nächsten Beratungen sind für den 4. Oktober geplant. Das Ölkartell Opec+ versorgt etwa 45 Prozent des Weltmarktes mit dem Rohstoff.
Corona und Konjunkturlage im Fokus
Der Ölbedarf war wegen der wieder anziehenden Weltkonjunktur in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Unwägbar scheinen der Opec aber die Folgen der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus. Deren Verbreitung könnte zumindest in einzelnen Ländern erneut zu regionalen Lockdowns führen, die die Wirtschaft belasten.
Am Mittwochabend ging die Shell-Aktie mit einem Minus von 0,7 Prozent bei 16,60 Euro aus dem Xetra-Handel. Aus charttechnischer Sicht konnten sich die Papiere damit knapp über der 50-Tage-Linie bei 16,56 Euro behaupten. Sollte der Kurs unter diese Marke fallen, fungiert die 200-Tage-Linie bei 15,72 Euro als weitere Auffangmarke.
Shell ist weiterhin auf ein florierendes Geschäft mit Öl und Gas angewiesen, allerdings fokussiert sich das Unternehmen allmählich stärker auf die Bereiche Elektromobilität, Erneuerbare Energien und Co. Anleger können bei der günstig bewerteten Dividendenperle nach wie vor zugreifen. Der Stoppkurs sollte bei 13,60 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX.