Die Shell-Aktie notiert weiterhin nur ganz knapp unter ihrem 2-Jahreshoch. Gut möglich, dass es nach der jüngsten kleinen Verschnaufpause bald weiter nach oben geht. Unterstützung erhalten die Anteilscheine des britischen Konzerns dabei von den anhaltend hohen Ölpreisen, die am Mittwoch erneut deutlich gestiegen sind.
Marktbeobachter verwiesen auf die jüngste Entwicklung der US-Lagerdaten, die für Auftrieb bei den Ölpreisen gesorgt hätten. Nach Angaben des Branchenverbands American Petroleum Institute (API) sind die landesweiten Bestände an Benzin und Diesel in der vergangenen Woche gefallen. Am Ölmarkt sorgte dies vor der bald beginnenden Sommerreisesaison für steigende Notierungen. Am Nachmittag stehen die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung auf dem Programm, die für neue Impulse sorgen könnten.
Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank erklärte den Anstieg der Ölpreise auch mit Überlegungen der US-Regierung, die auf einen Exportstopp für Ölprodukte abzielen. Dies würde das Angebot in den USA erhöhen und die Preise an amerikanischen Tankstellen unter Druck setzen, dem Weltmarkt aber gleichzeitig einen Teil der gehandelten Ölprodukte entziehen. Die Folge eines amerikanischen Exportstopps wäre ein geringeres Angebot von Benzin und Diesel auf dem Weltmarkt.
Die Ölpreise bewegen sich seit einiger Zeit auf hohem Niveau von meist mehr als 100 Dollar. Angetrieben werden sie von einem deutlich verminderten Angebot aus Russland infolge scharfer westlicher Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs. Belastung geht von der strengen Corona-Politik Chinas aus, die die Wirtschaft des Landes und den Welthandel ausbremst.
Auf den aktuellen Niveaus von Öl und Gas dürfte Shell weiterhin Tag für Tag satte Gewinne scheffeln. Die immer noch günstig bewertete Aktie bleibt nach wie vor attraktiv. Der Stopp kann vorerst noch bei 19,70 Euro belassen werden.
MIt Material von dpa-AFX