Bei den Aktien der Energieriesen Shell oder Equinor fehlt es im heutigen Handel etwas an Impulsen – genauso wie bei den Ölpreisen, die aktuell regelrecht „lustlos“ seitwärts pendeln. Im gestrigen Handel konnten Brent, WTI & Co noch zulegen, was an den jüngsten Meldungen zur Lage in China liegen könnte.
"Der Preisanstieg ist auf Optimismus zurückzuführen, dass der Corona-Lockdown in Shanghai gelockert werden könnte", kommentierte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. Es verweist auf Aussagen des stellvertretenden Bürgermeisters, laut denen die Einschränkungen bis zum 1. Juni aufgehoben werden könnten.
In der 25-Millionen-Einwohner-Metropole Shanghai wurden den dritten Tag in Folge keine Neuinfektionen gemeldet, was als Bedingung für eine Milderung der scharfen Virus-Maßnahmen gilt. "Der seit Ende März währende Lockdown in Shanghai war ein spürbarer Belastungsfaktor für die Ölnachfrage", schreibt Fritsch. China ist einer der größten Ölverbraucher der Welt.
Nach wie vor befinden sich die Ölpreise auf sehr hohem Niveau. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat an den Rohstoffmärkten zu hoher Verunsicherung und einem deutlich geringeren Angebot an Rohöl geführt. Hintergrund sind zahlreiche Sanktionen vornehmlich westlicher Länder gegen Russland, das eines der größten Ölförderländer der Welt ist.
Das aktuelle Ölpreisniveau dürfte Shell und Equinor das Geldverdienen weiterhin äußerst einfach machen. Die beiden Blue Chips bleiben attraktiv. Um zumindest Teile der angelaufenen Gewinne abzusichern, sollten die Stoppkurse nun erneut nachgezogen werden: bei Shell auf 19,70 Euro, bei Equinor auf 24,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX