Während es mit den meisten Aktien im heutigen Handel zum Teil heftig bergab geht, präsentiert sich die Shell-Aktie in starker Verfassung. Dies liegt natürlich vor allem an den anziehenden Preisen für Öl (mehr dazu lesen Sie hier) und Gas. So hat der europäische Gasmarkt mit einem "dramatischen Anstieg" der Großhandelspreise auf den Angriff Russlands reagiert.
Lag der Preis für eine im März zu liefernde Megawattstunde Erdgas am Mittwoch bei 88 Euro, habe er am Donnerstagmittag bei über 118 Euro gelegen, sagte Gasmarktexperte Heiko Lohmann vom Energieinformationsdienst Energate unter Bezug auf einen Händler. "Wir beobachten eine extreme Nervosität der Handelsmärkte."
Lohmann betonte, dass sich an der Versorgung mit Gas bis zum Mittag nichts geändert habe. So sei zum Beispiel durch die Erdgaspipeline Nord Stream Erdgas in unveränderter Menge geflossen. "Wenn sich tatsächlich nichts an den Gasflüssen ändert, können die Preise auch wieder auf das Niveau vom Wochenanfang zurückgehen." Am Montag kostete die Megawattstunde Erdgas auf der niederländischen Handelsplattform TTF zum Handelsschluss knapp 73 Euro. Der Experte wies auch darauf hin, dass die Großhandelspreise vor Weihnachten 2021 noch deutlich höher waren und zeitweise bei 180 Euro je Megawattstunde lagen.
Wie sich die aktuell gestiegenen Großhandelspreise auf die Haushaltskunden-Preise auswirkten, sei noch offen. Wenn sich die "Kurzfristpanik" an den Märkten wieder lege, dürfte das keine weiteren Auswirkungen haben. "Wenn es allerdings zu Einschränkungen in der Gasversorgung kommt, werden die Preise weiter steigen", sagte Lohmann.
DER AKTIONÄR bleibt für die Aktie von Shell zuversichtlich gestimmt. Der Konzern verfügt über gute Aussichten, eine breite Aufstellung (auch in wichtigen Zukunftsmärkten), eine solide Bilanz und ist immer noch günstig bewertet. Dividendenjäger können hier nach wie vor einsteigen. Der Stopp kann bei 17,70 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX