Die Erholung der Ölpreise ist schon wieder beendet. Mittlerweile verbilligen sich die Preise für ein Barrel der Nordseesorte Brent oder auch für die US-Sorte WTI um fast zwei Prozent und belasten somit auch die Aktienkurse von Enegieriesen wie Royal Dutch Shell und Gazprom. Grund für den Rückgang ist eine Aussage der IEA.
Denn die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Nachfrageprognose für Rohöl gesenkt. Der Impuls durch die günstigeren Ölpreise lasse nach, und es gebe konjunkturelle Probleme in wichtigen Schwellenländern, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht der Organisation, in der führende Industriestaaten vertreten sind.
Im dritten Quartal rechnet die IEA nur noch mit einem Anstieg der Nachfrage um 0,8 Millionen Barrel pro Tag. Dies wäre das geringste Wachstum seit zwei Jahren. Im vorangegangenen Monatsreport war die Organisation für die Monate Juli bis September noch von einem Zuwachs der Nachfrage um 1,2 Millionen Barrel pro Tag ausgegangen.
Für das kommende Jahr senkte die IEA die Nachfrageprognose um 200 000 Barrel pro Tag auf durchschnittlich 97,3 Millionen Barrel pro Tag. Die Organisation sieht vor allem die Lage in China und Indien kritisch und sprach von einem "dramatischen" Rückgang der Nachfrage in den beiden wichtigen Schwellenländern.
Bäume wachsen nicht in den Himmel
Die Aussichten für den Ölpreis bleiben somit eher trüb, das Aufwärtspotenzial für die kommenden Monate scheint ohnehin sehr begrenzt zu sein. Da Shell und auch Gazprom mit dem aktuellen Preisniveau aber noch relativ gut zurecht kommen und die Akten zudem mit einer hohen Dividendenrendite locken, können konservative Anleger weiterhin bei Shell, mutige Anleger bei Gazprom zugreifen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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Verlag: Börsenbuchverlag
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