Die Ölpreise taumeln weiterhin nach unten und belasten dadurch natürlich die Aktienkurse von Energieriesen wie etwa Royal Dutch Shell oder Gazprom erheblich. Zum einen belastet der massive Nachfragerückgang im Zuge des „Corona-Shutdowns“, zum anderen das anhaltend zu hohe Ölangebot an den Weltmärkten.
Für alle Marktteilnehmer, die auf eine rasche Einigung der beiden führenden Ölfördernationen Saudi-Arabien und Russland gehofft hatten, dürften die Aussagen des russischen Energieministers Pavel Sorokin ein schwerer Schlag gewesen sein. Denn er sagte: „Ein Ölpreis von 25 Dollar ist zwar unerfreulich, aber für russische Energiefirmen keine Katastrophe.“ Er geht davon aus, dass der Markt wohl erst 2021 wieder ein Gleichgewicht erreichen werde.
Und Sorokin machte auch klar deutlich, dass er wenig Hoffnung habe, dass eine Förderkürzung die Lage positiv verändern könne. So erklärte er, die angepeilte Kürzung von 600.000 bis 1,5 Millionen Barrel wäre ohnehin wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Schließlich ist die tägliche Rohölnachfrage von zuletzt knapp 100 um knapp 15 Millionen Barrel gefallen.
Die Lage am Ölmarkt bleibt nach wie vor angespannt. Es ist gut möglich, dass das Angebot noch über Monate hinaus die Nachfrage deutlich übersteigen wird. Daher drängt sich aktuell weiterhin kein übereilter Einstieg bei den zweifellos günstig bewerteten Aktien wie Gazprom oder Shell auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Royal Dutch Shell.