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Shell: Es geht bergab

Shell: Es geht bergab
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Thorsten Küfner 04.03.2022 Thorsten Küfner

Für die zuletzt stark gelaufene Aktie des britischen Energieriesen Shell könnte es am letzzten Handelstag der Börsenwoche noch einmal etwas ungemütlicher werden. Denn die Stimmung an den Märkten bleibt trüb. Darüber hinaus haben gestern die Ölpreise nach zuvor beeindruckender Rally wieder einmal korrigiert.  

So haben Brent, WTI & Co am Donnerstag die zunächst deutlichen Gewinne wieder vollständig abgegeben. Zuvor hatten die beiden wichtigsten Erdölsorten Brent und WTI abermals die höchsten Stände seit vielen Jahren erreicht. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete bis zu 119,84 US-Dollar und damit so viel wie zuletzt im Jahr 2012. Ein Fass der US-Sorte WTI wurde mit bis zu 116,56 Dollar gehandelt. Das war der höchste Stand seit dem Jahr 2008. Zuletzt gerieten die Ölpreise merklich unter Druck und drehten in die Verlustzone. 

Mögliches Iran-Abkommen im Fokus

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sucht in der Endphase zur Rettung des Atomabkommens mit dem Iran noch einmal das direkte Gespräch mit Teheran. Die Nachricht schürte die Hoffnung, dass es bald zu einer Wiederherstellung des Atomabkommens kommen könnte. Diplomaten haben signalisiert, dass sich in den nächsten Tagen entscheiden wird, ob das Abkommen gerettet werden kann. Sollte das Atomabkommen wieder in Kraft treffen, dürften auch die Sanktionen aufgehoben werden. Dann könnte der Iran wieder Rohöl liefern, was zu einer Entspannung der derzeit angespannten Lage führen dürfte.

Anhaltende Sorgen

Zunächst hatte der Krieg in Russlands in der Ukraine erneut große Sorgen über das Ölangebot hervorgerufen. Russland ist einer der weltgrößten Förderer und Exporteure. Händler scheuen momentan das dortige Angebot, unter anderem aus der Angst vor Sanktionen großer Volkswirtschaften wie den USA. Das treibt die Preise der anderen Erdölsorten nach oben. Darüber hinaus herrscht Sorge wegen der Möglichkeit eines kompletten Lieferausfalls Russlands, entweder als Folge von Einfuhrverboten anderer Länder oder eines Ausfuhrstopps Russlands.

Laut Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch haben die neuen US-Sanktionen die Lage nochmal verschärft. Diese beträfen den Raffineriesektor in Russland, an den keine Technologie mehr geliefert werden dürfe. "Damit dürfte es für russische Ölraffinerien schwieriger werden, notwendige Modernisierungen vorzunehmen", so Fritsch.

Auf große Hilfe seitens der 23 Förderländer im Verbund Opec+, dem auch Russland angehört, können die Industrieländer nicht zählen. Der Verbund setzt seinen Kurs einer schrittweisen und moderaten Ausweitung des Rohölangebots fort, wie Opec+ am Mittwoch mitteilte. Die Mitglieder der Internationalen Energieagentur (IEA) hatten deshalb unlängst beschlossen, einen Teil ihrer strategischen Ölreserven freizugeben. Dazu zählt auch Deutschland.

Shell (WKN: A3C99G)

Trotz der grundsätzlich immer vorhandenen Risiken einer Korrekturbewegung bleibt es dabei: Die Aussichten für Shell sind gut. Der Energieriese dürfte im laufenden Jahr satte Gewinne einfahren. Die mit einem KGV von 8, einem KBV von 1,2 und einer Dividendenrendite von rund vier Prozent immer noch günstig bewertete Aktie ist nach wie vor attraktiv. Da das Chartbild auch bullish bleibt, können Anleger weiterhin zugreifen (Stopp: 17,70 Euro). 

Mit Material von dpa-AFX

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