Das noch relativ junge Börsenjahr 2024 verläuft bislang nicht nach dem Geschmack der Anteilseigner von Equinor und Shell. Denn im Zuge der anhaltenden Schwäche der Ölpreise ging es mit den Kursen immer weiter bergab. Doch aktuell besteht am Ölmarkt wieder Hoffnung auf eine Trendwende. So stiegen die Ölpreise auch am Donnerstag weiter.
So kostete ein Barrel Brent zur Lieferung im März zuletzt 81,15 US-Dollar. Das waren 1,11 Dollar mehr als am Tag zuvor. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,15 Dollar auf 76,24 Dollar.
Die Erdölpreise bewegen sich aktuell in der Nähe ihrer einmonatigen Höchststände. Auslöser der jüngsten Gewinne waren neue Lagerdaten aus den USA. Nach Daten des Energieministeriums vom Mittwoch sind die nationalen Vorräte in der vergangenen Woche kräftig gefallen. Rückläufige Bestände können auf eine stärkere Nachfrage oder ein knapperes Angebot hinweisen und so für Preisauftrieb sorgen.
Am Markt wurde zudem auf den Einbruch der Fördermenge in den USA verwiesen. Wie das US-Energieministerium ebenfalls am Mittwoch mitteilte, ging die Ölproduktion in der vergangenen Woche um täglich 1,0 Millionen auf 12,3 Millionen Barrel zurück. Experten erklärten den ungewöhnlich starken Rückgang mit kaltem Winterwetter in Teilen der USA, was eine Ölförderung erschwere.
Für Auftrieb bei den Ölpreisen sorgte zuletzt auch, dass China zusätzliche Schritte zur Stützung seiner Wirtschaft unternimmt. Am Mittwoch hatte die Notenbank angekündigt, ihre Geldpolitik demnächst ein Stück weit zu lockern. Beobachter halten weitere Regierungsmaßnahmen für wahrscheinlich. China ist einer der größten Ölverbraucher der Welt.
Eine anhaltende Erholung der Ölpreise dürfte die jüngste Schwäche von Shell und Equinor stoppen. Doch noch ist es zu früh, um Entwarnung zu geben. Trotz der sehr günstigen Bewertung der beiden Dividendenperlen sowie der mittel- bis langfristig guten Perspektiven drängt sich weder bei Shell noch bei Equinor kein Einstieg auf. Zuvor sollte eine klare Bodenbildung beziehungsweise Trendwende abgewartet werden. Wer die Aktien bereits im Depot hat, bleibt dabei und beachtet die Stoppkurse bei jeweils 24,00 Euro.
MIt Material von dpa-AFX