Die Shell-Aktien können im heutigen Handel leicht zulegen. Doch nach Ansicht der Experten von JPMorgan ist die britische Dividendenperle immer noch zu günstig. So sieht Analyst Matthew Lofting den fairen Wert der Papiere bei 3.300 Britische Pence (umgerechnet 39,29 Euro). Dies liegt stattliche 27 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Dementsprechend wurde das Anlagevotum mit "Overweight" bestätigt. Die Aktie des Ölkonzerns steht zudem auf JPMorgans "Analyst Focus List". Shell verringert auch bei der Bewertung den Rückstand auf die US-Konkurrenz. Die Briten dürften die Gewinnbeteiligung der Aktionäre über eine höhere Ausschüttungsquote sowie ein schnelleres Dividendenwachstum durch eine Verringerung der Aktienzahl steigern.
Indes gibt es heute auch zumindest leichten Rückenwind vom Rohstoffmarkt. So sind die Ölpreise am Dienstag nach ihren Vortagesverlusten wieder gestiegen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete 69,76 US-Dollar. Das waren 48 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI mit Lieferung im April stieg um 43 Cent auf 66,46 Dollar.
Am Ölmarkt zeigte sich am Morgen eine Gegenbewegung. In den vergangenen Wochen wurden die Ölpreise mehrfach durch Sorgen über mögliche Folgen der aggressiven US-Zollpolitik für die Weltwirtschaft belastet. Seit Mitte Januar hat sich Brent-Öl aus der Nordsee etwa 15 Prozent verbilligt. Zuletzt hatten Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump, dass kurzfristig eine Wachstumsabschwächung in den USA toleriert werde, die Stimmung an den Finanzmärkten belastet, was auch die Ölpreise am Montag mit nach unten zog.
"Externe Faktoren drücken die Ölpreise weiter nach unten, und anhaltende Wachstumssorgen führen zu einer breiteren Risikoaversion", kommentierte Rohstoffanalyst Warren Patterson von der ING Bank die jüngste Entwicklung. "Eine sich deutlich verschlechternde Stimmung auf den breiteren Märkten macht es schwierig, einen Tiefpunkt vorherzusagen."
DER AKTIONÄR ist für die Shell-Anteile ähnlich zuversichtlich gestimmt wie JPMorgan. Denn die mittel- bis langfristigen Aussichten für den breit aufgestellten Energieriesen bleiben gut. Wer bei der günstig bewerteten Dividendenperle investiert ist, sollte den Stoppkurs unverändert bei 26,00 Euro belassen.
Enthält Material von dpa-AFX