Die Wall Street hat am Freitag eine starke Erholung verzeichnet. Nach einer anfänglichen Nervosität griffen Anleger letztlich beherzt zu. Zum Ende der Handelswoche verbuchen alle drei großen US-Indizes Gewinne, auf Wochensicht stehen jedoch deutliche Verluste zu Buche. Bei den Einzelwerten stachen Techwerte hervor.
Der Dow Jones brachte ein Plus von 1,18 Prozent auf 42.840 Punkte über die Ziellinie. Er erholte sich damit von seinem Rücksetzer bis hinunter auf das Niveau vor dem Wahlsieg von Donald Trump. Die Wochenbilanz bleibt aber mit 2,3 Prozent Minus klar negativ. Am Vortag erst hatte der Dow eine historisch lange Verlustserie mit einem knappen Plus beendet.
Der S&P 500, der den breiten Markt abbildet, legte am Ende 1,09 Prozent auf 5.930 Zähler zu. Der technologielastige Nasdaq 100, der im frühen Handel noch fast ein Prozent verlor, konnte dies ummünzen in einen Anstieg um 0,85 Prozent auf 21.289 Punkte. Wie der Dow hat er im Wochenverlauf 2,3 Prozent eingebüßt.
Etwas Entlastung, was die neuen Zinssorgen der Anleger betrifft, brachte eine von der Fed bevorzugte Kennzahl zur Preisentwicklung. Der PCE-Deflator der persönlichen Konsumausgaben stieg um 2,4 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat und damit etwas weniger deutlich als von Volkswirten erwartet. Die NordLB schrieb in einem Kommentar, die Märkte hätten diese Zahlen mit einem gewissen Wohlwollen aufgenommen.
Auch die Aktien der Magnificent 7 drehten letztlich bis auf Microsoft ins Plus. Die Titel des Anlegerfavoriten im Bereich Künstliche Intelligenz, Nvidia, setzten mit 3,1 Prozent Plus ihre Erholung fort. Erst vor Kurzem hatte der vom AKTIONÄR aufgelegte Magnificent 7 Index ein neues Rekordhoch markiert.
Ein Verlierer im Dow blieb hingegen die Nike-Aktie, auch wenn sie ihren Abschlag deutlich auf 0,2 Prozent reduzierte. Der Sportartikelhersteller hatte ordentliche Quartalszahlen vorgelegt, Anleger reagierten aber etwas verstimmt auf Aussagen zur weiteren kurzfristigen Geschäftsentwicklung unter dem neuen Konzernlenker Elliott Hill.
Der Stahlkonzern US Steel warnte davor, dass sein Gewinn im vierten Quartal niedriger ausfallen werde als erwartet. Für die Aktie ging es daher um fünf Prozent nach unten. Beim DHL-Rivalen Fedex taten sich die Anleger schwer damit, die vermeldete Abspaltung des Frachtgeschäfts einzuordnen. Die Aktien gingen wenig verändert aus dem Handel.
Die Titel des Pharmakonzerns Eli Lilly profitierten mit 1,4 Prozent Plus letztlich moderat von einem Rückschlag, den der dänische Konkurrent Novo Nordisk mit einem Abnehmmittel hinnehmen musste. Die Novo-Papiere brachen ein wegen enttäuschender Studienergebnisse zum Adipositas-Mittel Cagrisema. Dieses führt den Daten zufolge zu weniger Gewichtsabnahme als erhofft.
Bei den Nebenwerten hieß es zudem Leinen los bei Carnival. Nach starken Quartalszahlen geht es letztlich um 6,4 Prozent nach oben. In ihrem Kielwasser erzielte auch die Royal Caribbean Aktie ein Plus von rund drei Prozent.
Enthält Material von dpa-AFX