Robuste Wirtschaftsdaten haben den Aktien in New York zu weiteren Kursgewinnen verholfen und den marktbreiten S&P500 auf das sechste Rekordhoch in Folge getrieben. Bei den Standardwerte und im Technologiesektor dominierten am ersten Handelstag des dritten Quartals ebenfalls grüne Vorzeichen. Nur beim Bitcoin wollte keine Freude aufkommen.
Weitere Gewinne haben am Donnerstag den viel beachteten S&P 500 erneut auf ein Rekordhoch geschoben. Der marktbreite US-Index schloss 0,52 Prozent höher auf 4319,94 Punkten und baute damit seinen außergewöhnlich kräftigen Halbjahresgewinn aus. Die Stimmung der Anleger sei angesichts der insgesamt erfreulichen Wirtschaftsdaten, vor dem Hintergrund des umfangreichen Programms zur Wirtschaftsstimulierung sowie allgemein starker Unternehmensergebnisse optimistisch, hieß es am Markt.
Der Dow Jones Industrial stieg um 0,38 Prozent auf 34 633,53 Zähler und nähert sich zunehmend der Hürde von 35 000 Punkten, die der weltweit bekannteste Index zum ersten und bislang letzten Mal im Mai überwunden hatte. Die technologielastigen Nasdaq-Indizes beendeten den Tag indes fast unverändert. Der Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,04 Prozent auf 14 560,05 Punkte zu.
Eine Stütze für die Börsen sind nach wie vor die Konjunkturdaten, auch wenn sie an diesem Tag etwas durchwachsen ausfielen. Positiv dürfte jedoch angekommen sein, dass die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitshilfe deutlich sanken und auch die Stimmung in der US-Industrie im Juni trotz des konstatierten Rückgangs im Jahresvergleich laut der Helaba "sehr gut" war und auf "anhaltend kräftiges Wachstum" hindeutet. Zugleich aber gingen die Bauausgaben im Mai entgegen den Erwartungen überraschend zurück. Mit Spannung wird nun vor allem auf den offiziellen Juni-Arbeitsmarktbericht am Freitag gewartet, der eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) spielt.
Unter den Einzelwerten sackten im Dow die Aktien von Walgreens als Schlusslicht um 7,4 Prozent ab. Die Drogerie- und Apothekenkette legte Geschäftszahlen vor und steckte sich für das Gesamtjahr ein höheres Ergebnisziel. Einige Analysten jedoch reagierten enttäuscht und vorsichtig. Ähnlich erging es den Papieren von Micron . Sie sackten an der Nasdaq trotz besser als erwarteter Zahlen zum dritten Geschäftsquartal und einem aktualisierten Ausblick um 5,7 Prozent ab.
Curevac büßten nach enttäuschenden Daten zum Corona-Impfstoff des Tübinger Unternehmens 7,7 Prozent ein. Laut den Ergebnissen der finalen Analyse zeigt das Vakzin von Curevac eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung über alle Altersgruppen hinweg. Vorbörslich und zu Beginn des regulären Handels hatten die Papiere zeitweise 14 Prozent an Wert verloren, bevor eine Stabilisierung einsetzte.
Im Blick stand zudem der Börsenneuling Didi , dessen Aktien nun um 16 Prozent auf 16,40 Dollar stiegen. Die zum Preis von 14 Dollar ausgegebenen Anteilsscheine des chinesischen Uber-Rivalen waren tags zuvor zeitweise bis auf 18 Dollar nach oben geschossen, bevor die Zeichnungsgewinne bis Handelsschluss fast komplett zusammenschmolzen. Uber legten um 0,9 Prozent zu und die Anteile des kleineren Konkurrenten Lyft gewannen 2,3 Prozent.
Die Aktie des Sportartikelherstellers Nike setzte die Rekordjagd der Vortage fort und verteuerte sich um weitere 2,3 Prozent auf 158 Dollar. Der Weltmarktführer hatte zuletzt hervorragende Quartalszahlen vorgelegt und einen positiven Geschäftsausblick gegeben.
Ebenfalls nach oben ging es für die Papiere von Nvidia (+1,1 Prozent bei 808,48 Dollar), die zuletzt Hoch an Hoch reihten. Die Aussicht auf einen Deal mit dem britischen Chip-Designer Arm treibt die Aktien seit Tagen an, hinzu kommt der bevorstehende Aktiensplit am 19. Juli.
Adobe beendete den Handelstag praktisch unverändert bei 584 Dollar, nachdem die Aktie im frühen Handel bei 592 Dollar ein Allzeithoch erreicht hatte. Auf dem aktuellen Niveau wird das für sein PDF-Format bekannte Softwareunternehmen mit 280 Milliarden Dollar bewertet.