Mit uneinheitlicher Tendenz haben sich die US-Aktienmärkte am Montag im Handelsverlauf präsentiert. Während sich die New Yorker Wall Street von den jüngsten Verlusten erholte und fester schloss, drehten die Technologieindizes an der Nasdaq nach anfänglichen Rekordhochs ins Minus.
Positive Impulse kamen aus China, wo die Zentralbank geldpolitische Lockerungsmaßnahmen signalisiert hatte, um die Erholung der heimischen Wirtschaft zu stützen. Auch die Kontinuität an der Spitze der US-Notenbank wurde nach Spekulationen über einen Führungswechsel der Fed wohlwollend aufgenommen. US-Präsident Joe Biden hat den Chef der Notenbank Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, für eine zweite Amtszeit nominiert.
Der Dow Jones ging letztlich mit einem Plus von 0,05 Prozent auf 35.619 Punkte aus dem Handel. Der S&P 500 verlor hingegen rund 0,3 Prozent auf 4.682 Zähler. Im regulären Handel hatte der Index zuvor beim Stand von 4.743 Punkten ein neues Rekordhoch verzeichnet. Der Nasdaq 100 erklomm zunächst ebenfalls einen weiteren Höchststand bei 16.767 Zählern, ging am Schluss jedoch mit einem Minus von rund 1,2 Prozent auf 16.387 Punkte über die Ziellinie.
Powell erneut nominiert
Für Bewegung an der Wall Street sorgte in erster Linie die erneute Nominierung des bisherigen Fed-Chefs Jerome Powell durch US-Präsident Joe Biden, für eine zweite Amtszeit. Die Fed brauche ein "zuverlässige, geübte und prinzipientreue Führung" und ein Team an der Spitze, das die nötigen Entscheidungen unabhängig und integer treffe, sagte Biden am Montag im Weißen Haus. Kaum eine Institution sei bei der Überwindung der Corona-Krise und der erfolgreichen wirtschaftlichen Erholung wichtiger. Die Fed werde weiter ihre beiden Ziele ausbalancieren, für Vollbeschäftigung und Preisstabilität zu sorgen. Der Senat muss Powells Nominierung noch zustimmen, was allerdings eher eine Formalie sein dürfte. Die absehbare Kontinuität an der Spitze der mächtigen Notenbank wurde von den Finanzmärkten positiv aufgenommen.
Gewinnmitnahmen bei Techaktien
Viele Technologiewerte litten Händlern zufolge unter Gewinnmitnahmen. Dabei seien Spekulationen aufgekommen, dass der jüngste sprunghafte Anstieg durch Eindeckungen von Short-Positionen angeheizt worden und übertrieben gewesen sei, hieß es. So büßten die Anteilsscheine des Apartment-Vermittlers Airbnb sieben Prozent ein. Jene des Fitnessgeräte-Spezialisten Peloton verloren 5,6 Prozent, die des Fahrdienstvermittlers Lyft 6,4 Prozent und die des Foto-App-Anbieters Snap 5,3 Prozent.
Dagegen profitierten die Papiere der Corona-Impfstoffhersteller BioNTech und Moderna von anziehenden Booster-Impfkampagnen und gewannen 10,7 beziehungsweise 8,5 Prozent. Die mRNA-Impfstoffe dieser Unternehmen gelten weiter als wichtigste Säulen der Kampagnen, die wegen der dramatischen Infektionslage in vielen Ländern ins Rollen gekommen sind.
Um 25,8 Prozent auf 20,59 US-Dollar ging es für Vonage nach oben. Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson will den Cloud-Telefonie-Anbieter für 21 Dollar je Aktie in bar schlucken. Es wäre der bislang größte Zukauf in der Unternehmensgeschichte, denn inklusive Schulden wird Vonage mit 6,2 Milliarden Dollar bewertet (Mit Material von dpa-AFX).