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05.04.2023 Jan-Paul Fóri

USA: Konjunktursorgen nehmen wieder zu

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citi DowJones

Abgesehen vom Dow Jones haben die US-Börsen am Mittwoch an die Verluste vom Vortag angeknüpft. Schwache Daten des privaten Jobdienstleisters ADP und die Stimmung im Dienstleistungssektor trugen zu den wieder zunehmenden Konjunktursorgen bei. Auch mögliche Zinserhöhungen bleiben unter Anlegern ein Thema. In diesem Umfeld waren besonderes defensive Aktien gefragt.

Der ISM-Index für den US-Dienstleistungssektor sackte überraschend deutlich ab, wenngleich er immer noch über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten bleibt. Außerdem waren die Daten des Jobdienstleisters ADP kein guter Vorbote für den am Karfreitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der von der Notenbank Fed genau analysiert wird. Dabei gilt die Annahme: Je stärker der Arbeitsmarkt, desto größer ist der lohngetriebene Inflationsdruck und der Spielraum für weitere Zinserhöhungen.

Auf die Stimmung drücken Börsianern zufolge außerdem die Aussagen der Notenbank-Präsidentin von Cleveland, Loretta Mester. Sie sprach am Dienstag nach Börsenschluss von weiteren Zinserhöhen in den USA, nachdem die jüngsten Probleme im Bankensektor eingedämmt zu sein scheinen. In diesem Jahr dürften die Zinsen ihr zufolge über die Marke von fünf Prozent steigen.

citi DowJones (WKN: CG3AA2)

Vor diesem Hintergrund profitierte der Dow Jones etwas von freundlichen Konsumgüter- und Gesundheitswerten, die in den anderen Indizes weniger Gewicht ausmachen .Zum Handelsschluss stand ein Plus von 0,24 Prozent auf 33.482 Punkte zu Buche. Damit bleibt der US-Leitindex auf Tuchfühlung zum höchsten Niveau seit sechs Wochen, auf das Börsenbarometer zuletzt angekommen war.

Düsterer entwicklte sich hingegen der Technologiesektor: Der Nasdaq 100, der am Vortag den höchsten Stand seit August erreicht hatte, rutschte wieder unter die Marke von 13.000 Punkten und beendete den Handelstag rund ein Prozent schwächer bei 12.967 Zählern. Der marktbreite S&P 500 gab derweil um 0,25 Prozent auf 4.090 Punkte nach. 

Unter den Einzelwerten waren die Aktien von Johnson & Johnson mit einem Anstieg um 4,5 Prozent eine Dow-Stütze. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern will einen großen Rechtsstreit um angeblich krebserregende Hygieneprodukte in Nordamerika mit viel Geld aus der Welt schaffen. Zur Beilegung sämtlicher Klagen um Körperpflegeartikel, die das Magnesiumsilikat Talkum enthalten, will der Konzern einen 8,9 Milliarden US-Dollar schweren Vergleich akzeptieren.

Konsumgüterwerte waren allgemein gefragt, wie Kursgewinne von bis zu einem Prozent bei Coca-Cola und Procter & Gamble im Dow Jones zeigten. Die Branche gilt bei Anlegern in unsicheren Wirtschaftszeiten als defensive Wahl, genauso wie Aktien aus dem Gesundheitssektor. Aus diesem fielen zusätzlich die Papiere von Amgen, Merck & Co sowie Unitedhealth mit Anstiegen von bis zu 3,2 Prozent positiv auf.

Im S&P 500 gewannen die Papiere von Fedex zum Handelsschluss 1,5 Prozent. Der Logistikkonzern strukturiert sich zwecks Kosteneinsparungen um und will sein operatives Geschäft besser konsolidieren. Dabei sollen die beiden bislang getrennt betriebenen Liefernetze in der Luft und auf dem Land zusammengefasst werden. Bis 2025 könnten dem Unternehmen zufolge so vier Milliarden US-Dollar gespart werden, wovon auch die Aktionäre profitieren sollen.

Im schwachen Technologiesektor fielen Chipwerte negativ auf. Nvidia waren dort mit einem Abschlag von zwei Prozent ein Sinnbild für die Branchenschwäche. Am Markt hieß es, das Thema sei hier eine Entscheidung Japans, mit Restriktionen für die Lieferung von Chip-Ausrüstungen nach China nachzuziehen.

Aktien von T-Mobile US legten um knapp zwei Prozent zu. Zur Hauptversammlung der Deutschen Telekom hatte deren Chef Timotheus Höttges Neuigkeiten zu vermelden. Das strategische Ziel, die Mehrheit an der US-Tochter zu übernehmen, wurde demnach überraschend früh erreicht. Bisher wurde die Kontrolle über eine Stimmrechtevereinbarung mit Softbank aus Japan ausgeübt.

Mit Material von dpa-AFX.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom, Nvidia.

Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom.

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