Der staatliche Ölkonzern SaudiAramco hat im vergangenen Jahr dank hoher Ölpreise und weltweit gestiegener Nachfrage wieder einen kräftigen Gewinnsprung verzeichnet. Der Überschuss stieg 2022 auf 161 Milliarden US-Dollar nach 110 Milliarden im Jahr zuvor, wie der saudische Branchenriese am Sonntag mitteilte. Seit dem Börsengang Ende 2019 sei dies der größte Nettogewinn des Konzerns.
Aramco profitiert wie viele seiner Konkurrenten von den hohen Energiepreisen. Auch BP, Shell, TotalEnergies, Eni sowie die US-Ölgiganten ExxonMobil und Chevron hatten jüngst kräftige Gewinnsprünge vermeldet. Die Preise am Öl- und Gasmarkt stiegen auch deshalb stark, weil das Angebot wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zeitweise knapp war.
Aramco will eigenen Angaben zufolge weiterhin viel Geld in die Produktion stecken. Insgesamt kalkuliert das Management für 2023 mit Kapitalausgaben in Höhe von rund 45 bis 55 Milliarden Dollar, 2022 beliefen sie sich auf 37,6 Milliarden. Investieren will das saudische Unternehmen eigenen Angaben zufolge auch in kohlenstoffärmere Technologien.
Die Zahlen lesen sich natürlich beeindruckend. Doch zum einen sind die Papiere von SaudiAramco für Privatanleger hierzulande ohnehin nicht handelbar. Zum anderen gibt es in Europa zahlreiche Firmen, die wie etwa Musterdepotwert BP deutlich günstiger bewertet sind (das KGV von SaudiAramco beläuft sich auf 13, das KBV auf 4,3 – bei BP sind es 6 und 1,6) und nicht von einer Steinzeit-Diktatur gelenkt werden. Mehr zu BP lesen Sie hier.
Mit Material von dpa-AFX