SAP-Technikvorstand Vishal Sikka verlässt das Unternehmen aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung, wie der Konzern am Sonntagabend überraschend mitteilte. Stattdessen rücken der Vertriebschef Rob Enslin und der bislang für die Anwendungsentwicklung zuständige Bernd Leukert als weltweiter Entwicklungschef in den Vorstand auf.
Damit geht der Umbau der SAP-Spitze weiter. Im vergangenen Jahr hatten erst Personalchefin Luisa Delgado und der für das Cloud-Geschäft zuständige Lars Dalgaard das Unternehmen verlassen. Nach der Hauptversammlung am 21. Mai wird zudem SAP-Co-Chef Jim Hagemann Snabe seinen Posten aufgeben. Bill McDermott wird dann allein das Ruder bei dem Konzern übernehmen.
Die jüngsten Zahlen von SAP fielen durchwachsen aus. Der starke Euro belastete das Ergebnis. Die Cloud-Sparte konnte hingegen überzeugen. Die Erlöse der Walldorfer stiegen im Vergleich zum dem Vorjahreszeitraum um drei Prozent auf 3,70 Milliarden Euro. Ohne Wechselkurseffekte wären sie auf bereinigter Basis nach Angaben des Unternehmens aber doppelt so schnell gewachsen. Das bereinigte Betriebsergebnis wuchs um zwei Prozent auf 919 Millionen Euro, unter dem Strich stand ein Gewinnplus von drei Prozent auf 534 Millionen Euro. Die für das Unternehmen wichtige Cloud-Sparte zog um 32 Prozent auf 221 Millionen Euro an.
DER AKTIONÄR hält an seiner optimistischen Einschätzung für SAP fest. Mit dem Cloud-Geschäft und Big-Data-Dienstleistungen setzt der Softwarekonzern auf Zukunftsmärkte. Investierte Anleger bleiben dabei. Das Kursziel lautet 75 Euro. Ein Stopp bei 49 Euro sichert die Position ab.
(Mit Material von dpa-AFX)