Der Softwarehersteller SAP hat mit einem ordentlichen Schlussquartal im Tagesgeschäft seine Jahresziele erreicht. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 8,03 Milliarden Euro zurück, wie das DAX-Schwergewicht am Donnerstag mitteilte.
Im vierten Quartal trafen die Walldorfer dabei die Erwartungen von Analysten. Der Jahresumsatz stieg auch dank der anziehenden Geschäfte mit Cloudsoftware zur Nutzung über das Netz um insgesamt elf Prozent auf 30,9 Milliarden Euro, ohne den schwachen Euro wäre der Erlös aber nur um fünf Prozent geklettert. Damit blieb SAP etwas hinter den Markterwartungen zurück. Unter dem Strich sackte der Nettogewinn um gut zwei Drittel auf 1,71 Milliarden Euro ab, vor allem weil die Risiko-Beteiligungen an Start-ups nicht so viel Bewertungserträge beisteuerten wie im Jahr zuvor.
Die Clouderlöse erhöhten sich im vierten Quartal um 30 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro beziehungsweise währungsbereinigt um 22 Prozent. Die Erlöse für SAP S/4HANA Cloud erhöhten sich weiter um 101 Prozent auf 0,66 Milliarden Euro beziehungsweise währungsbereinigt um 90 Prozent.
Europas größter Softwarehersteller SAP hat sich für das neue Jahr vorsichtige Finanzziele gesetzt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll währungsbereinigt um 10 bis 13 Prozent auf 8,8 bis 9,1 Milliarden Euro wachsen. Die Walldorfer hatten bereits in Aussicht gestellt, dass es in diesem Jahr wieder prozentual zweistellig nach oben gehen soll mit den Ergebnissen im Tagesgeschäft, nachdem in den Vorjahren viel Geld in den Ausbau des Cloudgeschäfts mit Software zur Nutzung über das Netz investiert wurde. Mit der Cloudsoftware will SAP im laufenden Jahr währungsbereinigt zwischen 22 und 25 Prozent mehr Umsatz machen, im gesamten Produktumsatz erwartet Vorstandschef Christian Klein ein Plus zwischen 6 und 8 Prozent. Bei den Aussichten für den Erlös bleibt SAP damit eher am unteren Ende der Analystenerwartungen – beim operativen Ergebnis lagen die Schätzungen im Schnitt in der vom Konzern anvisierten Spanne.
SAP reiht sich derweil mit dem Abbau Tausender Stellen in die jüngste Entlassungswelle in der weltweiten Technologiebranche ein. Bei der Umstrukturierung sollen 3.000 Stellen wegfallen, kündigte Vorstandschef Christian Klein am Donnerstag in Walldorf an. In Deutschland sollen 200 Mitarbeiter betroffen sein.
Die Aktie von SAP reagiert am frühen Morgen mit einem leichten Minus. Zuletzt hatte sich das Papier von den Jahrestiefs 2022 bei 79,58 Euro deutlich lösen und auch die 100-Euro-Marke zurückerobern können. Eine Verteidigung dieser Marke wäre wichtig, soll sich das kurzfrstige charttechnsiche Bild nicht wieder eintrüben. Investierte Anleger bleiben dabei, sichern ihre Position aber knapp unterhalb der 200-Tage-Linie mit einem Stopp bei 92 Euro ab.