Die US-Beteiligungsgesellschaft Silver Lake hat gemeinsam mit dem kanadischen Pensionsfonds CPPIB ein Auge auf die SAP-Tochter Qualtrics geworfen. Beide Firmen wollten pro ausstehendem Anteil der Klassen A und B 18,15 US-Dollar (17,07 Euro) bezahlen, teilte der US-Marktforscher Qualtrics am Montag in Seattle (US-Bundesstaat Washington) mit.
Dabei sollen auch die Anteile von SAP erworben werden. Der Angebotspreis liege etwa 62 Prozent über dem Schlusskurs der A-Aktien vom 25. Januar. Qualtrics-Papiere notierten zuletzt 2,2 Prozent höher bei 17,50 Dollar. SAP legten ebenfalls um gut zwei Prozent zu. SAP war damit am Montag der drittstärkste Wert des Tages im DAX.
Bei der Offerte vom Freitag werde Qualtrics mit rund 12,4 Milliarden Dollar bewertet, hieß es in der Mitteilung weiter. SAP und die beteiligten Unternehmen haben demnach bis 15. März Zeit, um das Angebot zu verhandeln.
Ende Januar hatte der Walldorfer Konzern bekannt gegeben, Qualtrics bei passenden Bedingungen verkaufen zu wollen. SAP hatte unter seinem damaligen Chef Bill McDermott das Unternehmen 2018 für acht Milliarden US-Dollar gekauft. Ein Durchbruch in der Marktforschung, um den US-Rivalen Salesforce in seiner Domäne bei Vertriebs- und Kundenmanagement-Software anzugreifen, blieb aber aus. Bereits 2021 hatte SAP sich unter dem neuen Chef Christian Klein wieder etwas von der Tochter gelöst und sie in Teilen an die Börse gebracht.
Die Aktie von SAP wurde zuletzt bereits von starken Zahlen des US-Konkurrenten Salesforce beflügelt. Mit dem Kursanstieg von Montag ist es dem Papier nun gelungen auf ein neues Jahreshoch zu klettern. Aus charttechnischer Sicht ist nun Luft bis in den Bereich von 130 Euro. Unterstützung erhält die Aktie von SAP durch die 38-Tage-Linie, die bei knapp 110 Euro verläuft. Investierte Anleger bleiben an Bord.