Bei Europas größtem Softwarehersteller SAP wird es heute spannend. Am Abend nach US-Börsenschluss wird das Unternehmen seine Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Charttechnisch präsentiert sich die Aktie in jedem Fall im Vorfeld stark. In der vergangenen Woche konnte SAP ein neues Rekordhoch markieren.
SAP-Chef Christian Klein hat den Anlegern in Aussicht gestellt, dass es dieses Jahr vor allem beim Cloudwachstum und dem bereinigten operativen Ergebnis weiter schwungvoll nach oben geht. Der Umsatz mit Software zur Nutzung über das Netz soll währungsbereinigt um 24 bis 27 Prozent zulegen. Insgesamt sollen die Produkterlöse mit Cloud- und Lizenzsoftware um 8 bis 10 Prozent steigen, wenn Währungseffekte ausgeklammert werden.
Der Umsatz im dritten Quartal wird bei 8,5 Milliarden Euro erwartet. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum lagen die Einnahmen bei 7,7 Milliarden Euro. Die Prognosen für den Gewinn je Aktie liegen bei 1,20 Euro.
Analyst Knut Woller von der Baader Bank erwartet nach eigenen Worten ein weiteres solides Quartal von SAP in einem harten Umfeld. Treiber dürften weiterhin große Abschlüsse im Bereich von Cloudsoftware gewesen sein. Die jüngsten Resultate vom US-Erzrivalen Oracle ließen darauf schließen.
Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für SAP mit einem Kursziel von 230 Euro auf "Overweight" bestätigt. Zwar erwartet Barclays-Analyst Sven Merkt eine durchwachsene Berichtssaison der europäischen Softwarebranche, er ist aber überzeugt, dass Jahresgewinner wie SAP weiter starke Dynamik zeigen dürften.
SAP hatte in der vergangenen Woche nach der Gewinnwarnung von ASML sogar kurzzeitig die Spitze im europäischen Tech-Sektor übernommen. Nach der jüngsten Erholung von ASML konnte die Niederländer aber, was die Marktkapitalisierung angeht, den Spitzenplatz wieder zurückerobern.
DER AKTIONÄR hat die Aktie von SAP im vergangenen Jahr bei 121,82 Euro zum Kauf empfohlen. Anleger, die der Empfehlung gefolgt sind, liegen damit mittlerweile bereits 74 Prozent im Plus. Die Aussichten bleiben weiterhin stark. Anleger lassen die Gewinne weiter laufen.
Hinweise auf Interessenkonflikte:
Derivate auf SAP befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: SAP.