Die Zahlen von SAP im abgelaufenen Quartal waren gut. Die Marge hat viele Investoren enttäuscht. Dennoch sind die Analysten nach wie vor positiv gestimmt. Die Kursschwäche beim Software-Riesen ist eine Kaufchance.
Von der gesunkenen Profitabilität verstimmt, schickten die Anleger SAP gestern auf Talfahrt. Das ist nach den hohen Kursgewinnen der Aktie in diesem Jahr auch durchaus verständlich. Die Analysten nehmen die Entwicklung der Profitabilität zur Kenntnis, sehen aber vor allem die positiven Aspekte der jüngsten Entwicklung.
„Die Margen waren schwächer als viele einschließlich wir gehofft hatten", schrieb die Citigroup. Grund sei der hohe Anteil des Cloud-Geschäfts am Gesamtumsatz.
Auch die Analystin Stacy Pollard von JPMorgan wertete die Margen als Enttäuschung aus Sicht der Investoren. Sie konnte dem starken Wachstum im Cloudgeschäft aber auch Positives abgewinnen: "Das verheißt längerfristig Gutes für den Marktanteil", sagte die Expertin.
Richard Nguyen von der französischen Großbank Societe Generale sieht das ähnlich. SAP gewinne Marktanteile im Zukunftsgeschäft Cloud und gleichzeitig komme das Software-Paket S4Hana bei den Firmenkunden gut an. Das seien „die beiden Säulen der Aktien-Story SAP auf lange Sicht“, sagte der Experte. Er räumte aber ein, dass mit Blick auf die Margen im Gesamtjahr durchaus Risiken bestünden.
Der Markt blickt aktuell zu kurzfristig auf SAP. Die Marge ist durch das starke Cloud-Geschäft kurzfristig unter Druck, allerdings führt das mittel- bis langfristig zu einem höheren Margenniveau. Hinzu kommt die starke Entwicklung im Konkurrenz zum Wettbewerb: SAP jagt den Rivalen Marktanteile ab. Die Analysten haben offensichtlich nicht mit einem so starken Wachstum der Cloud-Geschäfts gerechnet, was in Summe allerdings die Equity-Story unterstützt. Daher sehen die meisten Analysten die Aktie weiterhin positiv. Die Korrektur bei der Aktie ist daher nach Ansicht des AKTIONÄR weiterhin eine Kaufchance.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.