Europas größter Softwarehersteller SAP hat plangemäß die Zahlen für das zurückliegende dritte Quartal vorgelegt. Highlight der Zahlenvorlage: Die Walldorfer erhöhen erneut die Prognose für das Gesamtjahr.
SAP erhöht nach dem dritten Quartal dank des kräftigen Wachstums bei Cloud-Software erneut seine Prognosen. Da das Cloud-Geschäft unerwartet stark abschnitt, rechnet SAP nun im Gesamtjahr mit einem etwas stärkeren Umsatzwachstum.
Statt bisher sechs bis 7,5 Prozent Wachstum wird nun eine Größenordnung von 7,5 bis 8,5 Prozent im geplant. Gemessen an den Wechselkursen vom Vorjahr geht SAP nun von einem Gesamterlös von 25,2 bis 25,5 Milliarden Euro aus.
Hier die Q3-Zahlen im Überblick:
In der Cloudsparte rechnet SAP mit einem währungsbereinigten Wachstum von bis zu 39 Prozent nach bis zu 38 Prozent zuvor. Vorstandschef Bill McDermott sprach in einer Telefonkonferenz am Morgen von enormen Marktanteilsgewinnen gegenüber der Konkurrenz. Gemessen an Nutzern sei SAP nun der weltweit führende Anbieter von Cloudsoftware. Auch beim operativen Ergebnis will SAP nun etwas mehr erreichen, die beiden Enden der Prognosespanne hob das Unternehmen um jeweils 25 Millionen Euro an.
Hier der Ausblick:
Aktie leidet unter schwächerer Marge
Mit ersten Kursen in Frankfurt ging die Aktie vorerst auf Tauchstation. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich im Laufe des Tages erste Analysten mit positiven Kommentaren äußern, was der Aktie wieder Auftrieb geben sollte. Einziger Kritikpunk ist die Entwicklung bei der Marge. Allerdings dürfte die (temporäre) Schwäche auf das starke Cloud-Geschäft zurückzuführen sein. Hier fallen die kompletten Aufwendungen am Anfang der Vertagslaufzeit an, während die Erlöse gestreckt werden. Das drückt bei hohem Neugeschäft auf die Marge, führt aber in der Zukunft zu einem Margensprung. Angesichts der guten Zahlen, der starken Entwicklung gegenüber der Konkurrenz und des erhöhten Ausblicks bleibt die Aktie bei schwächeren Kursen umso mehr ein Kauf.
Hinweis auf möglichen Interessenskonflikt:
Der Autor ist Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen und beabsichtigt, diese alsbald wieder aufzulösen, sodass er von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitiert: SAP.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.