Die Nutzung klimafreundlichen Wasserstoffs soll in der Europäischen Union binnen zehn Jahren stark ausgebaut werden, um die Energiewende voranzutreiben. Die EU-Kommission legte dazu am Mittwoch ihre Strategie vor. Zur Gewinnung von "grünem" Wasserstoff sind Elektrolyse-Geräte notwendig, welche wiederum ITM Power und Nel fertigen.
Große Ambitionen
So sollen mit öffentlicher Unterstützung bis 2024 die Kapazitäten auf eine Million Tonnen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien wachsen - sechs Mal so viel wie heute. Bis 2030 sollen es zehn Millionen Tonnen sein. Dies sei wichtig, um das Ziel eines klimaneutralen Europa bis zum Jahr 2050 zu erreichen, erklärte Kommissionsvize Frans Timmermans: "Mit der Entwicklung und dem Einsatz einer sauberen Wasserstoff-Wertschöpfungskette wird Europa weltweit führend werden und seine Führungsrolle bei sauberen Technologien bewahren."
Die Wasserstoff-Strategie soll Investitionen voranbringen und dafür öffentliche und private Gelder mobilisieren. Nach Angaben der Kommission sind bis 2030 für den Bau von Elektrolyseanlagen 24 bis 42 Milliarden Euro nötig. Zum Aufbau von 80 bis 120 Gigawatt Sonnen- und Windkraftanlagen zur Energieversorgung bräuchte es zusätzlich noch 220 bis 340 Milliarden Euro.
Elektrolyseur wichtiger Bestandteil
Die Bundesregierung hatte Mitte Juni eine eigene Wasserstoffstrategie vorgestellt und Förderung im Umfang von neun Milliarden Euro angekündigt. Allein in Deutschland sollen bis 2030 Erzeugungsanlagen von bis zu fünf Gigawatt entstehen. Die von der EU-Kommission angepeilte Menge für 2030 entspricht Kapazitäten von 40 Gigawatt. Um "grünen" Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, braucht es Elektrolyse-Geräte. Auf dem Kurszettel befinden sich mit ITM Power und Nel zwei Pure-Player aus diesem Bereich. Seit Monaten befinden sich die beiden Wasserstoff-Hot-Stocks im Höhenflug.
Europa treibt das Thema Wasserstoff massiv voran und will Jahr für Jahr Milliarden für die dafür notwendigen Anlagen wie Elektrolyseure investieren. Das spielt Unternehmen wie Nel oder ITM Power klar in die Karten. Doch die Börse hat bereits viel Fantasie bei den beiden Wasserstoff-Dauerbrennern eingepreist. Bei den Aktien sollten Neueinsteiger auf dem aktuellen Kursniveau nicht mehr zugreifen. Wer bereits investiert ist, hält an den Momentum-Aktien fest.
(Mit Material von dpa-AFX)