Im ohnehin schwachen Marktumfeld sticht die Salzgitter-Aktie am Mittwoch noch negativ heraus. Die Papiere des Stahlkonzerns brechen nach den endgültigen Zahlen zweistellig ein. Im ersten Quartal musste der Konzern wie bereits bekannt einen Verlust hinnehmen. Die Prognose für das Gesamtjahr klingt wenig euphorisch.
Im ersten Quartal fiel unter dem Strich ein Verlust von 43,7 Millionen Euro an. Vor einem Jahr meldete Salzgitter noch einen Gewinn von fast 97 Millionen Euro. Dabei hatte die Corona-Pandemie bislang nur begrenzte Auswirkungen. Hauptgrund für die schwachen Zahlen sind deshalb negative Bewertungseffekte aus der Aurubis-Beteiligung. Dennoch verdeutlichen die Zahlen auch, wie schwer die Lage in der Stahlbranche bereits vor der Corona-Krise war.
Wenig überraschend fällt die Prognose für das Gesamtjahr auch weiter sehr verhalten aus. Im zweiten und dritten Quartal dürften sich die Auswirkungen der Corona-Krise deutlich negativ auswirken. Die Aussagen aus dem April wurden deshalb bekräftigt, Salzgitter rechnet bei „einem merklich reduzierten Umsatz“ mit einem „beträchtlichen, sehr wahrscheinlich dreistelligen“ Millionen-Euro-Verlust.
An der Börse kommen die Zahlen nicht gut an. Nach den jüngsten Abverkäufen bei den Wettbewerbern ThyssenKrupp und ArcelorMittal muss nun Salzgitter ein zweistelliges Kursminus verkraften. Es bleibt dabei: Trotz der günstigen Bewertung ist ein Ende der Stahlkrise kurzfristig nicht in Sicht. Anleger warten vorerst weiter ab.