Das Aus für mehrere alte, besonders umweltschädliche Braunkohle-Kraftwerke ist beschlossene Sache - darunter fünf RWE-Kraftwerksblöcke im rheinischen Revier. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte indes die zusätzliche Streichung von Arbeitsplätzen.
Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), mit dem für den Klimaschutz Braunkohle-Meiler von RWE, Vattenfall und Mibrag mit einer Gesamtleistung von 2,7 Gigawatt vier Jahre in einer Not-Reserve geparkt und dann schrittweise stillgelegt werden. Anfang nächsten Jahres muss noch der Bundestag zustimmen.
Der Energieriese streicht wegen der anhaltend niedrigen Börsenstrompreise und schrumpfender Gewinne in diesem Jahr insgesamt mehr als 500 Jobs in der Stromerzeugung. Damit bestätigte eine Sprecherin des Konzerns auf Anfrage den Bericht der "Rheinischen Post" über den zusätzlichen Stellenabbau. Details will RWE am kommenden Donnerstag (12. November) zur Bekanntgabe seiner Quartalszahlen nennen.
RWE hatte Anfang 2013 seine Kraftwerkssparten in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden zusammengelegt und dabei bereits deutlich Personal abgebaut. Abschaltungen ganzer Blöcke kamen hinzu. Insgesamt seien so 2013 und 2014 in den drei Ländern schon rund 2.500 Stellen gestrichen worden, berichtete die Sprecherin.
Hinzu komme noch der Abbau von 800 bis 1.000 Arbeitsplätzen, weil RWE fünf Braunkohle-Blöcke aus Klimaschutzgründen in die sogenannte Sicherheitsreserve überführt. Der Wegfall dieser Stellen soll möglichst sozialverträglich in den Jahren von 2017 bis 2023 ablaufen.
Zwar hat RWE in der Vorwoche den Bau eines Offshore-Windparks vor der britischen Küste angekündigt und damit einen Hinweise gegeben wie das Unternehmen auch zukünftig Strom produzieren will, aber weiter sind zu viele Baustellen offen. Anleger sollten sich von der Gegenbewegung nicht verleiten lassen und weiter einen Bogen um das Papier machen.