Der Energiekonzern RWE hat seine Zahlen zum ersten Halbjahr veröffentlicht und in der Summe besser abschneiden können als erwartet. Die Jahresprognose wurde bestätigt. Der Aktie kann diese im frühen Handel jedoch keinen Auftrieb verleihen. Sie notiert auf der Handelsplattform Tradegate gut ein Prozent im Minus.
Der Ergebnisrückgang beim RWE ist im ersten Halbjahr nicht ganz so stark ausgefallen wie erwartet. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuer und Abschreibungen (Ebitda) ging im ersten Halbjahr um 30 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte Nettoergebnis reduzierte sich um fast 43 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro. Beide Werte lagen jedoch über den Erwartungen der Analysten, die von 2,8 Milliarden Euro respektive 1,3 Milliarden Euro gerechnet hatten.
Ahmed Farman, Analyst bei Jefferies, führt dies im Detail vor allem auf eine besser als erwartete Entwicklung in der flexiblen Stromerzeugung zurück. Teilweise konterkariert worden sei dies durch den Bereich Energie- und Rohstoffhandel, der hinter der Konsensschätzung zurückgeblieben sei.
Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender von RWE kommentierte: „Unsere Strategie „Growing Green“ zahlt sich aus – mehr als die Hälfte unseres bereinigten Ebitda lieferte bereits unser Geschäft mit Wind- und Solarenergie. Unsere Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien erreichte ein Rekordniveau von 26 Terawattstunden und einen Anteil von 45 Prozent an der Gesamterzeugung. Gleichzeitig haben wir unsere CO2-Emissionen deutlich gesenkt. Wir investieren weiter Milliarden in den werthaltigen Ausbau unseres geografisch und technologisch breit diversifizierten Portfolios. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach grünem Strom weiter an. RWE ist bestens positioniert, um der Energiewende national und international Schub zu verleihen.“
RWE bestätigt den Ausblick auf die Ergebnisentwicklung vom Jahresbeginn und geht unverändert von einem bereinigten Ebitda in Höhe von 5,2 bis 5,8 Milliarden Euro und einem bereinigten Nettoergebnis in Höhe von 1,9 bis 2,4 Milliarden Euro aus. Die Dividende für das laufende Geschäftsjahr soll auf 1,10 Euro je Aktie angehoben werden.
Die Aktie von RWE konnte sich in den vergangenen Tagen wieder nach oben arbeiten, an der 38-Tage-Linie ist das Papier jedoch vorerst gescheitert. Die Aktie verliert derzeit auf der Handelsplattform Tradegate 1,3 Prozent auf 31,99 Euro. Langfristig rechnet DER AKTIONÄR bei RWE zwar klar mit höheren Kursen. Die starke Position bei grünen Energien dürfte sich in der neuen Energiewelt auszahlen. Wer nicht investiert ist, hat bei einem Neueinstieg derzeit aber noch immer keine Eile. Anleger warten ein klares positives charttechnisches Signal ab.