Mit dem Verkauf der Tochter Innogy an E.on hat sich RWE eine komplett neue Konzernstrategie gegeben. Der Versorger fokussiert sich neben den konventionellen Energien auch wieder auf Erneuerbare Energien. Konzernchef Rolf Martin Schmitz stellt derweil in Frage, ob er langfristig noch der richtige Chef sei – und stellt ein Ende seiner Tätigkeit in Aussicht.
2021 läuft der Vertrag von Schmitz aus. „Das könnte ein guter Zeitpunkt sein, um den Job in jüngere Hände zu geben“, sagte er dem Spiegel. Er sei nie im Ausland tätig gewesen und die Ausrichtung auf Erneuerbare Energien sei ein sehr internationales Geschäft.
Als möglicher Nachfolger gilt laut Rheinische Post Finanzchef Markus Krebber. Dieser habe die Transaktion mit E.on maßgeblich mitgestaltet und sei deshalb ein sehr guter Kandidat für den Vorstandsvorsitz.
Derweil schlägt RWE einen runden Tisch zum Windkraft-Ausbau vor. „Vielleicht könnte man einen ähnlichen Weg gehen wie beim Kohle- und Kernenergieausstieg: einen runden Tisch, der sich des Themas annimmt und konkrete Lösungsvorschläge macht“, sagte die Chefin der RWE-Ökostromsparte, Anja-Isabel Dotzenrath, der Deutschen Presse-Agentur. Dieser müsse auch unpopuläre Vorschläge machen, „wie einfachere und schnellere Genehmigungsverfahren“.
RWE ist auf dem richtigen Weg. Davon dürfte der Versorger auch unter neuer Führung nicht abkommen. Ob der Bau von neuen Windrädern in Deutschland wieder vorangetrieben wird, erscheint dagegen aufgrund der vielen Hindernisse auch von politischer Seite fraglich. Doch international geht die Expansion weiter. Anleger lassen die Gewinne bei RWE deshalb unverändert laufen.