Während DAX und Co ihre Talfahrt beschleunigen, werden am Markt immer wieder potenzielle Krisengewinner gespielt. Neben Unternehmen, die möglicherweise helfen können, die Auswirkungen des Coronavirus einzudämmen, rücken dabei auch Firmen wie Kochboxenlieferant Hellofresh und viele Online-Händler in den Fokus. Einer davon ist Zooplus.
Der Onlinehandel erhält durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus einen kräftigen Schub. Als Marktführer im Onlinehandel mit Heimtierprodukten wird Zooplus daher immer mehr zum Profiteur der Coronavirus-Pandemie. In der Spitze stellten die Aktien heute früh ihr Zwischenhoch aus dem Sommer 2019 von 126,80 Euro wieder ein. Binnen einer Woche hat sich der Kurs damit vom Verlaufstief bei 65,10 Euro (16. März) fast verdoppelt.
Der Titel wird in der Krisenzeit mit Ausgangssperren in Europa zur “Bleib-zuhause-Aktie”. Zu diesem Schluss kommen auch die Experten der Privatbank Berenberg. Laut Analyst James Letten bietet die dynamisch steigende Akzeptanz des Onlinehandels dem Spezialisten für Heimtierbedarf enorme Chancen. Im gegenwärtigen Umfeld sei das Unternehmen mit seinem Logistiknetzwerk und guten Lagerbeständen gut aufgestellt. Letten hat die Einschätzung daher von von "Sell" auf "Buy" hochgesetzt und das Kursziel von 60 auf 136 Euro angehoben.
DER AKTIONÄR hat bereits erklärt, dass die Gesellschaft in wichtigen Themen wie Kundenbindung und Wiederkaufrate kommt man immer besser voran. Dennoch bleibt die unsichere Gewinnentwicklung das größte Fragezeichen. Der starke Konkurrenz- und steigende Kostendruck belastete zuletzt die operative Entwicklung. Das könnte sich nun ändern: Zooplus dürfte ohne große Marketingaufwendungen neue Kunden gewinnen. Gelingt es, diese zu halten, könnte die Marge nachhaltig steigen.
Am 25. März will die Gesellschaft ihre kompletten Zahlen für 2019 und vermutlich auch eine Prognose für das laufende Jahr vorlegen. Passt der Ausblick, dann könnte die Gegenbewegung weiter Fahrt aufnehmen. Investiere Anleger sollten aber nicht vergessen, auf dem Weg nach oben auch erste Gewinne einzustreichen – denn auch bei einer “Bleib-zuhause-Aktie” wachsen die Bäume nicht in den Himmel.