Der von massiven Abschreibungen betroffene Offshore-Windkraft-Weltmarktführer Ørsted arbeitet an seiner finanziellen Disziplin. In diesem Kontext verwundert es nicht, dass die Dänen ein deutsche Wasserstoff-Projekt nicht weiter verfolgen und fallen lassen. Auch das norwegische Wasserstoff-Unternehmen Nel konnte sich von dem Vorhaben etwas erhoffen.
Die Erdölraffinerie Heide und der Partner Ørsted hätten laut der Nachrichtenagentur Bloomberg ihre Pläne für eine 30-Megawatt-Elektrolyseanlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff wegen gestiegener Investitionskosten und damit verbundener wirtschaftlicher Risiken abgebrochen. Es sei mindestens das zweite Projekt dieser Art, das Ørsted in den letzten Monaten aufgegeben habe, heißt es.
In einer Stellungnahme sagte Geschäftsführer von Ørsted in Deutschland, Jörg Kubitza, dass ein solches Projekt wirtschaftlich sein müsse.
Nel in Konsortium dabei
Das sogenannte Heide-Projekt wurde einige Jahre verfolgt und hat auch vom Bund finanzielle Rückendeckung erhalten. Die "H2 Westküste GmbH", ein Konsortium, dem unter anderem Nel, GP Joule und EDF angehören, wollten das Vorhaben realisieren. In diesem Zusammenhang heißt es in einer Pressemitteilung der Norweger vom 02. Oktober 2018, dass man als "bevorzugter Partner von Alstom für den möglichen Einsatz eines 20-Megawatt-Elektrolyseurs und der dazugehörigen Betankungsanlage, die über eine ausreichende Kapazität zur Betankung einer kompletten Flotte von Wasserstoffzügen verfügt" ausgewählt wurde. Die Chancen, dass daraus nun konkrete Aufträge entstehen, sind nun merklich gesunken.
Im derzeitigen Marktumfeld mit hohen Zinsen hat es die Branche der Erneuerbaren Energien alles andere als einfach. Bei Ørsted gesellen sich noch hausgemachte Probleme hinzu, die hohe Abschreibungen erfordern. Hier heißt es weiter abwarten. Bei Nel hingegen können ausnahmslos mutige Anleger auf eine nachhaltige Trendwende spekulieren. Wichtig: Ein Stopp bei 0,53 Euro sichert vor größeren Kursverlusten ab.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Ørsted.