Die Ölpreise notieren nur noch auf dem Niveau des Jahres 2002. Dies besorgt nicht nur Ölproduzenten wie etwa Royal Dutch Shell, sondern auch die US-Regierung. So hat Präsident Donald Trump nun Gespräche zwischen den in einen Preiskrieg verwickelten Ölfördernationen Saudi-Arabien und Russland in Aussicht gestellt.
Er habe mit den Staatslenkern gesprochen und diese würden eine Lösung für den Ölpreisverfall finden. Sollte es zu einem Treffen kommen, wären es die ersten Gespräche zwischen den Streitparteien seit dem Scheitern der Opec+ Vereinbarung Anfang März. Trotz dieser Ankündigung waren bisher keine Anzeichen für eine Entspannung am Ölmarkt ersichtlich.
Aus Sicht von Marktbeobachtern war die Ankündigung von Gesprächen trotzdem ein Hoffnungsschimmer. Howie Lee, Analyst der Oversea-Chinese Banking Corporation, blieb jedoch zurückhaltend: "Es gibt zu viele Ungewissheiten um sagen zu können, wie stark sich das auf die Ölpreise auswirken würde. Wahrscheinlich braucht es jedoch ohnehin mehr als die Kürzung der Fördermengen um die Preise auf das Vorkrisen-Niveau zu heben."
Der April könnte ein katastrophaler Monat für den Ölmarkt werden. Saudi-Arabien plant laut jüngsten Angaben eine Steigerung der Fördermenge von 9,7 Millionen Barrel pro Tag im Februar auf 12,3 Millionen im April. Gleichzeitig wird am Markt erwartet, dass die Nachfrage wegen der Corona-Pandemie, um bis zu 22 Millionen Barrel pro Tag einbrechen könnte. In den USA deuteten Daten auf die größte wöchentliche Steigerung der Öl-Lagerbestände seit 2017 hin.
Es dürfte spannend werden, ob die Initiative der USA einen positiven Effekt auf den Ölpreis hat. Aktuell bleibt die Lage am Ölmarkt schwierig, weshalb sich vorerst noch keine Neuengagements aufdrängen.
Mit Material von dpaAFX
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