Royal Dutch Shell hat im Rahmen der Bekanntgabe der Q3-Ergebnisse auch deutlich ambitioniertere CO2-Ziele veröffentlicht. Um aber auch ohne das "schmutzige Geschäft" mit Öl und Gas weiterhin Gewinne in Milliardenhöhe erwirtschaften zu können, bedarf es Alternativen. Dabei fokussiert sich der Energieriese natürlich auf das Geschäft mit der Betankung von Fahrzeugen - nur eben verstärkt mit Strom.
So will der britisch-niederländische Konzern Shell sein Ladenetz in Deutschland kräftig ausbauen. Demnach will Shell bis Ende des Jahres 240 E-Ladepunkte an 110 Stationen betreiben. Bis zum Jahre 2030 peilt das Unternehmen ein Netz von 3.000 Ladepunkten an insgesamt 1.000 Stationen an. Deutschland-Chef Fabian Ziegler erklärte, dass die E-Mobilität in Deutschland immer mehr Fahrt aufnimmt: "Vor einigen Jahren hat man abgenommen, dass bis 2030 vier Millionen elektrische Fahrzeuge auf der Straße sind. Heute gehen wir davon aus, dass es eher zehn Millionen sind."
Shell zeigt damit, dass man seine starke Position im deutschen Tankstellennetz unbedingt behaupten will. Um auch - als in ferner Zukunft klimaneutrales Unternehmen - weiterhin satte Gewinne zu erzielen, ist dies auch notwendig. Dank der florierenden Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft verfügt Shell über ausreichend Mittel, um diesen tiefgreifenden Umbau stemmen zu können - und gleichzeitig die Aktionäre mit satten Dividenden zu erfreuen. Die günstig bewertete Aktie bleibt ein Kauf (Stopp: 15,70 Euro).