Nun geschieht das, was bei derart niedrigen Ölpreisen unvermeidlich ist: Ölproduzenten werden zahlungsunfähig. So hat nun der US-Fracking-Riese Whiting Petroleum Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Es dürften noch zahlreiche weitere Konkurrenten folgen, was für Royal Dutch Shell durchaus positiv sein könnte.
Denn je mehr Player aus dem überversorgten Markt ausscheiden, desto eher werden sich Angebot und Nachfrage wieder annähern. Nur dann können die in den vergangenen Wochen arg gebeutelten Ölpreise wieder nachhaltig zulegen. Angesichts der Tatsache, dass Fracking nicht nur ökologisch äußerst bedenklich ist, ist es auch ökonomisch in Zeiten von Ölpreisen unter 30 Dollar unrentabel.
Zudem gab es nun weitere Meldungen, die auf ein Ende der Talfahrt der Ölpreise hoffen lassen: So hat Russland zumindest angekündigt, die Produktion nicht noch weiter hochzufahren.
Und auch auf der Nachfrageseite gibt es Hoffnungsschimmer – und zwar aus China. Dort läuft in immer mehr Regionen die Wirtschaft wieder an, was zu einem steigenden Bedarf führt. Darüber hinaus plant der chinesische Staat laut der Nachrichtenagentur Bloomberg, die strategischen Ölreserven zu erhöhen.
Angesichts der allmählich wieder anziehenden Nachfrage aus China sowie ersten „versöhnlichen“ Zeichen aus Russland und Saudi-Arabien, steigen die Chancen, dass die Ölpreise nun allmählich ihr Tief erreicht haben. Daher können mutige Anleger wieder erste kleinere Positionen bei Royal Dutch Shell und Co aufbauen.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Royal Dutch Shell.