Die Ölpreise haben sich an den vergangenen Handelstagen sehr stark entwickelt. Die Hoffnungen, wonach in immer mehr Staaten das Coronavirus erfolgreich eingedämmt wurde, die Produktionsdisziplin der weltweit größten Förderländer sowie wieder sinkenden Lagerbestände in den USA sorgten für Auftrieb. Nun gab es jedoch einen Dämpfer.
So sinken die Preise für Brent- und WTI-Öl im frühen Handel heute um vier beziehungsweise fünf Prozent. Denn nun setzten wieder Zweifel an der Erholung der Wirtschaft in China nach dem Einbruch durch die Corona-Krise die Ölpreise stark unter Druck. Die Anleger verfolgten gespannt den Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses in China. Erstmals seit fast zwei Jahrzehnten hatte die Führung in Peking kein Ziel für das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt vorgegeben. Regierungschef Li Keqiang verwies auf die "großen Unsicherheiten" hinsichtlich der Corona-Pandemie und der weltweiten Wirtschaftskrise. China sehe sich Faktoren gegenüber, "die schwer vorherzusagen sind".
Sorgen um den Handelsstreit
Nach Einschätzung von Marktbeobachtern gebe es am Ölmarkt auch die Sorge vor wieder zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China, die das jüngste Handelsabkommen gefährden könnten. US-Präsident Donald Trump hatte Chinas Führung zuletzt erneut scharf wegen der Vorgehensweise in der Corona-Krise kritisiert. Zudem will China noch mehr Kontrolle über Hongkong und plant dort ein eigenes Sicherheitsgesetz.
Die Volatilität am Ölmarkt dürfte auch in den kommenden Wochen und Monaten hoch bleiben. Daher sollten weiterhin nur Anleger mit einem starken Nervenkostüm bei Branchenvertretern wie etwa Royal Dutch Shell zugreifen. Wer dabei ist, sollte sein Investment mit einem Stoppkurs bei 12,80 Euro absichern.
Mit Material von dpa-AFX
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