Die Freude über die Halbjahreszahlen ist bei den Anlegern von Rocket Internet schnell verflogen. Vor dem Wochenende ist die Aktie in der Spitze um über sechs Prozent gefallen, konnte die Verluste bis Handelsschluss jedoch wieder eindämmen.
Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, will Rocket Internet um den 27. September herum vom Entry Standard in den strenger regulierten Prime Standard der Frankfurter Börse wechseln. „Das Uplisting war ein wichtiges Ziel von Rocket Internet und unterstreicht unser Bestreben, den höchsten Transparenzanforderungen des Kapitalmarktes zu genügen“, sagte Vorstandschef Oliver Samwer.
Im Prime Standard gelistete Unternehmen müssen sich an strengere Berichterstattungspflichten halten, sind dafür jedoch auch für einen größeren Anlegerkreis attraktiv. Seine Rechnungslegung hatte Rocket bereits im vergangenen Jahr auf die International Financial Reporting Standards (IFRS) umgestellt und dadurch eine der wesentlichen Voraussetzungen für den Wechsel in den Prime Standard geschaffen.
40 Prozent Potenzial?
Für zusätzliche Unterstützung sorgte zudem Morgan Stanley. Zwar hat die US-Investmentbank ihr Kursziel von 37 auf 29 Euro gesenkt, damit signalisiert sie aber noch immer mehr als 40 Prozent Kurspotenzial. Das „Overweight“-Rating wurde bestätigt.
Katerstimmung nach dem Kurssprung
Die Rocket-Aktie war nach den Halbjahreszahlen am Donnerstag in der Spitze um mehr als zehn Prozent nach oben gesprungen. Nachdem der Kurs jedoch an der 200-Tage-Linie im Bereich von 21,20 Euro abgeprallt war, ging es am Freitag zunächst wieder rund 6,5 Prozent in den Keller. Am Nachmittag konnte sich die Aktie jedoch im Bereich der 20-Euro-Marke stabilisieren.
Auch nach den Zahlen bleibt die Lage bei Rocket Internet volatil. Investierte Anleger sollten den Stoppkurs daher auf das Ausbruchsniveau im Bereich von 19 Euro nachziehen. Neueinsteiger einen nachhaltigen Sprung über die 200-Tage-Linie abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)