In den letzten Wochen ist die Rocket-Internet-Aktie von einem Tief auf das Nächste abgerutscht. Doch heute meldet sich das Papier mit einem zweistelligen Kursgewinn zurück. Für Euphorie unter den Anlegern sorgen Exits der Essens-Lieferdienst-Tochter Foodpanda als auch vom Mutterkonzern.
Rocket verkauft La Nevera Roja in Spanien sowie PizzaBo und hellofood in Italien, Foodpanda veräußert hellofood in Brasilien und Mexiko. Käufer ist der britische Lieferdienst Just Eat, der laut Angaben 125 Millionen Euro bezahle.
"Online-Essenslieferdienste bleiben weiterhin ein Schwerpunkt der strategischen Ausrichtung von Rocket Internet mit den wichtigen Marktführern Delivery Hero und Foodpanda", betonte Rocket-Chef Oliver Samwer. Man wolle aber die Komplexität des Unternehmensnetzwerks reduzieren. Strategie sei es, Beteiligungen zu verkaufen, die nicht zum Kerngeschäft gehören und die keine Marktführerschaft erlangen.
Foodpanda-Chef Ralf Wenzel sagte, die Firma wolle sich auf die Kernmärkte in Asien, dem Mittleren Osten und Osteuropa konzentrieren. Just Eat, bisher vor allem stark in Großbritannien und Dänemark, arbeitet an einem internationalen Ausbau des Geschäfts.
Mit dem Kurssprung hat das Papier auch das Allzeittief bei 17,93 Euro hinter sich gelassen. Damit hat sich das Unternehmen verloren geganges Vertrauen bei den Investoren zurückgeholt, die zuletzt wohl nicht mehr so recht an Exits wie diese oder einen Börsengang einer Beteiligung geglaubt haben. Die Aktie eignet sich aber bestenfalls für Zocker.
(Mit Material von dpa-AFX)