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Die großen Rohstoffproduzenten haben im laufenden Jahr eine Achterbahnfahrt hinter sich. Zunächst ging es mit dem Eisenerzpreis bergauf, dann mit dem Eisenerzpreis bergab. Für die meisten ist und bleibt Eisenerz umsatzseitig der wichtigste Rohstoff. Doch Rio Tinto bereitet noch eine anderes Thema Sorgen: Arbeitskräftemangel. Rio Tinto muss deshalb seine Prognose für die Eisenerzproduktion leicht senken.
Die verzögerte Inbetriebnahme von neuen Minen wegen eines Arbeitskräftemangels in Westaustralien bereitet dem weltgrößten Eisenerzhersteller Rio Tinto Sorgen. Im laufenden Jahr sollen nun in der Region Pilbara 320 bis 325 Millionen Tonnen Eisenerz gewonnen werden nach bislang angepeilten mindestens 325 Millionen Tonnen, wie der Bergbaukonzern am Freitag in London mitteilte. Auch bei anderen Rohstoffen wurde Rio Tinto pessimistischer: Für das Aluminiumerz Bauxit sowie abgebautes als auch raffiniertes Kupfer rechnet der Vorstand mit deutlich weniger als bis dato, wenn auch aus anderen Gründen.
Bereits im dritten Quartal seien bei Bauxit und abgebautem Kupfer erste Anzeichen einer reduzierte Fördermenge klar geworden: Die Produktionskapazität lag rund drei Prozent unter dem Vergleichswert. Während es beim Bauxit an der Zuverlässigkeit von Anlagen lag, bauten die Arbeiter weniger Kupfer ab wegen verlängerter Corona-Beschränkungen.
Schon Mitte Juli hatte der Bergbaukonzern bestimmte zuvor prognostizierte Förder- und Auslieferungsmengen in Gefahr gesehen. Zudem kämen steigende Kosten auf ihn zu. Dabei spielten neben Reisebeschränkungen und Verzögerungen bei neuen Projekten auch die hohen Niederschlagsmengen und der Arbeitskräftemangel in den australischen Abbaugebieten eine Rolle.
Kurzfristig sind das keine guten Nachrichten für Rio Tinto. Dennoch: Die Aktie bleibt eine Dividendenperle und klar ist auch, dass der Strukturwandel hin zu einer grüneren Gesellschaft ohne Rohstoffe nicht gelingen wird. Zudem hat der Eisenerzpreis nach seiner Talfahrt wieder ein Lebenzeichen gesendet. DER AKTIONÄR bleibt daher bei seiner Einschätzung, dass Rücksetzer Kaufgelegenheiten bei der Aktie sind. (mit Material von dpa-AFX)
