Im schwachen Marktumfeld kommt die Aktie von Rheinmetall am Dienstag ebenfalls wieder unter Druck. Der Rüstungskonzern und Autozulieferer schnauft nach der Mega-Rally zu Jahresbeginn weiter durch. Derweil wird in Deutschland ein neues Pilotprojekt gestartet, das durchaus vielversprechend ist.
Gemeinsam mit der Gemeinde Nörvenich als Initiator sowie dem Versorger und Infrastrukturanbieter Westenergie wird an zwei Standorten das Projekt zur Erprobung der von Rheinmetall entwickelten Ladebordsteine gestartet. Im Ballungsgebiet Köln hatte es zuletzt bereits den ersten Roll-out der Ladebordsteine gegeben.
Die neue Technologie soll helfen, dass Ladeinfrastruktur auch dort installiert werden kann, wo keine klassische Ladesäule aufgestellt werden könnte. Gerade in Städten mit hoher Bevölkerungsdichte sind geringe verfügbare Flächen oder städtebauliche Restriktionen hier häufig ein Problem. „Unsere Ladebordsteine, die sich fast unsichtbar in das Straßenbild einfügen, helfen, ein großes Problem der Transformation hin zu mehr E-Mobilität auf breiter Basis zu lösen. Ladeinfrastruktur muss für alle flächendeckend, unkompliziert und zuverlässig zur Verfügung stehen“, so Christoph Müller, Divisionsleiter Power Systems von Rheinmetall.
Auch Dr. Timo Czech, Bürgermeister von Nörvenich, betont den Sinn des neuen Ladekonzepts. „Gerade für Menschen in Wohnungen oder Einfamilienhäusern ohne Stellplätze auf eigenem Grundstück ist der Einstieg in die Elektromobilität oft schwierig. Diese können weder eine Wallbox anbringen, noch dürfen sie ein Kabel über den Gehweg zum Laden ihres Fahrzeugs verlegen“, sagte er. „Genau hier ist der Rheinmetall-Ladebordstein eine ideale Lösung, weil eine Lademöglichkeit direkt am Stellplatz im öffentlichen Raum angeboten wird, ohne dass die sonst übliche Ladesäule auf dem Gehweg Platz finden muss und den Raum für die Fußgänger weiter einschränkt.“
Rüstung bleibt bei Rheinmetall das dominante Thema, doch auch im Bereich der E-Mobilität engagiert sich der Konzern. Grundsätzlich gilt: Die aktuelle Verschnaufpause ist durchaus gesund. Das starke Wachstum und die im Vergleich noch immer moderate Bewertung sprechen aber dafür, dass es bald wieder nach oben geht. Die Aktie bleibt ein Kauf.