Die Achterbahnfahrt mit rasantem Tempo abwärts bei Rheinmetall steckt vielen Anlegern noch in den Knochen. Schließlich war die Aktie des Rüstungsunternehmens monatelang fast wie am Schnürchen nach oben gelaufen. Am Mittwochmorgen kehrt Ruhe ein, die Aktie gewinnt leicht. HSBC sieht in dem Dip eine Top-Kaufchance.
Die Analysten haben ihr Kursziel für Rheinmetall deutlich angehoben. Nach 425 Euro sehen sie nun Luft für die Aktie bis 660 Euro. Der Titel bleibe ein Kauf.
Ebenfalls positiv für die Aktie: Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Oberst André Wüstner, macht Druck im Streit um die weitere Finanzierung der Bundeswehr. Wüstner erwartet ein Machtwort von Bundeskanzler Olaf Scholz, berichtet die dpa.
„Wenn für unsere Regierung Worte wie Verteidigungsfähigkeit, Schutz oder Wehrhaftigkeit nicht bloße Worthülsen sein sollen, muss Bundeskanzler Scholz seine Richtlinienkompetenz wahrnehmen und ein Machtwort sprechen“, sagte Wüstner. „Tut der das nicht, muss die Zeitenwende zumindest in der Bundeswehr für beendet erklärt werden.“
Der Vorsitzende warnte auch davor, dass die deutsche Rüstungsindustrie den dringend nötigen Ausbau ihrer Kapazitäten nicht fortsetzen werde, wenn das sogenannte Sonderververmögen Ende dieses Jahres verplant sei, ohne dass der weitere Kurs erkennbar sei.
Die Bundesregierung will 2024 erstmals wieder das sogenannte Zwei-Prozent-Ziel der NATO erreichen. Mittel dazu ist der 100-Milliarden-Euro umfassende und kreditfinanzierte Sondertopf für die Bundeswehr.
„Gut, dass mittlerweile viele in der Regierungskoalition und auch in der Opposition davon sprechen, den Verteidigungsetat zu erhöhen. Besser wäre, sie würden es tatsächlich tun!", so Wüstner.
Rheinmetall liegt seit der Empfehlung des AKTIONÄR im Sommer 2022 mit 220 Prozent im Plus. Nach einer derart spektakulären Rally wie dieser ist es nur logisch, dass es ab und an zu – auch deutlichen – Gewinnmitnahmen kommt. Die Story ist jedenfalls noch nicht ausgereizt und die Rheinmetall-Aktie günstig bewertet.
(Mit Material von dpa-AFX)