Der Rüstungskonzern Rheinmetall baut seine Produktionskapazitäten für Artilleriegranaten massiv aus. Ziel ist die Versorgung ganz Europas bis zum Ende des nächsten Jahres. Dafür erweitert das Unternehmen sein Werk in Niedersachsen. Doch das stößt nicht überall auf Gegenliebe.
"Wir sind dabei, unsere Kapazitäten für Pulver, an einzelnen Standorten zu verdoppeln oder sogar zu verdreifachen", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger dem Handelsblatt. Bis zum kommenden Jahr werde sein Unternehmen eine ausreichende Menge Pulver produzieren können, um Europa versorgen zu können. "Alles in allem wollen wir 2025 bis zu 700.000 Artilleriegeschosse pro Jahr produzieren." Papperger rechnet zudem damit, dass nach dem Auslaufen des Sondervermögens für die Bundeswehr entweder der Verteidigungshaushalt deutlich aufgestockt wird oder es ein weiteres Sondervermögen geben wird, um die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu erhalten. Das sorgt am Montag in der Rüstungsbranche auf breiter Front für steigende Kurse, auch Hensoldt und Renk können deutlich zulegen.
Neues Werk
Am heutigen Montag wird CEO Papperger gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz den Spatenstich für die Erweiterung des Rheinmetall-Werks im niedersächsischen Unterlüß setzen.
Aus diesem Anlass versammelten sich heute Morgen Demonstranten vor der geplanten Munitionsfabrik. Zahlreiche Menschen hätten unter anderem mit Traktoren versucht, Zufahrtswege zu blockieren, sagte ein Polizeisprecher. Auch die "Friedensaktion Südheide" wollte mit einer Mahnwache von etwa zehn Personen friedlich demonstrieren – gegen "Rüstungs- und Kriegspolitik", wie ein Sprecher sagte: "Wir erwarten von der Regierung, dass sie deeskalierend wirkt".
Mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten wird Rheinmetall noch besser auf die steigende internationale Nachfrage reagieren können, was sich entsprechend positiv auf den Umsatz auswirken wird. Investierte Anleger halten an der Aktie fest.