Nach einer fulminanten Rally und einem neuen Rekord nach dem anderen gönnt sich die Aktie von Rheinmetall nun eine Verschnaufpause. War sie bislang immer auf den Top-Plätzen im deutschen Leitindex DAX zu finden, musste man am Freitag bis ganz nach unten blicken. Die Aktie von Rheinmetall ging mit einem Minus von 3,4 Prozent als schwächster Wert des Tages aus dem DAX.
Fundamental läuft bei Rheinmetall derweil aber weiter alles rund. Die Auftragsbücher sind weiterhin prall gefüllt, das Rüstungsgeschäft läuft. Und auch das Autozuliefergeschäft konnte in der vergangenen Woche mit einem weiteren Großauftrag aufwarten. So soll Rheinmetall mehrere Millionen elektrische Ölpumpen an einen der größten Automobilhersteller weltweit liefern. Ergänzende Dienstleistungen dürften das Volumen des Auftrags sogar noch steigern. Der Auftrag soll einen Wert im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich haben.
Im Rüstungsgeschäft ist Rheinmetall top positioniert. Das Umfeld bleibt hier weiter stark. Wie aus einem Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri hervorgeht, haben die angesichts des Ukraine-Kriegs Europas Rüstungsimporte in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt. Das Volumen der Waffenlieferungen hat sich in Europa in den Jahre 2019 bis 2023 demnach um 94 Prozent erhöht. Größter Importeur in Europa war dabei mit 23 Prozent der gesamten Waffeneinfuhren die Ukraine. Größtes Exportland in die Ukraine war nach den USA mit 69 Prozent Deutschland mit rund 30 Prozent.
Es kommt nach der Rally zuletzt wenig überraschend, dass die Rheinmetall-Aktie auch einmal durchschnauft. Die vollen Auftragsbücher und die ambitionierten Ziele bei Umsatz- und Gewinnentwicklung sollten sich aber mittel- und langfristig in weiter steigenden Kursen widerspiegeln. Vor allem im Rüstungsbereich nimmt der Zyklus gerade erst Fahrt auf. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich und hält Rheinmetall nach wie vor für einen der aussichtsreichsten Werte im DAX.