Rüstungsaktien stehen an der Börse neben „Green Energy Stocks“ derzeit im Fokus der Anleger. Seit Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine summieren sich die Kursgewinne für die Aktie von Rheinmetall auf 60 Prozent. Seit Jahresanfang sind es sogar über 80 Prozent. Zahlreiche Analysten haben ihre Einschätzung zuletzt überarbeitet.
Der Ukraine-Konflikt zwingt die Bundesregierung zum Handeln bei der Rüstungspolitik. Bundeskanzler Olaf Scholz hat ein „Sondervermögen“ in Höhe von satten 100 Milliarden Euro angekündigt. Damit soll unter anderem das NATO-Ziel, zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigungsausgaben zu nutzen, noch in diesem Jahr erreicht werden.
Rheinmetall rechnet damit, bis zu 3.000 zusätzliche Mitarbeiter für neue Aufträge durch die Bundeswehr-Aufrüstung zu benötigen. Das sagte Vorstandschef Armin Papperger der Wirtschaftswoche.
Warburg Research („Buy“) hat das Kursziel für die Rheinmetall-Aktie angesichts der steigenden Verteidigungsausgaben Deutschlands bereits von 150 auf 200 Euro angehoben. Der Rüstungskonzern dürfte schon 2022 einen positiven Gewinneinfluss der höheren Staatsausgaben spüren, so Analyst Christian Cohrs.
Berenberg hat das Kursziel von 115 auf 155 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Ankündigung Deutschlands, den Wehretat deutlich zu erhöhen, sei für den Autozulieferer- und Rüstungskonzern bahnbrechend und verändere grundlegend dessen mittelfristige Perspektiven, so Analyst George McWhirter. Rheinmetall sei gut positioniert, um von der geplanten Aufstockung der Verteidigungsausgaben zu profitieren.
Die Kollegen von Kepler Cheuvreux haben den fairen Wert der Aktie vor diesem Hintergrund von 120 Auf 180 Euro angehoben. Das Spitzen Kursziel kommt mit 210 Euro vom Bankhaus Metzler. Weitere Updates dürften in den kommenden Tagen folgen.